Bislang erhielten Patienten, die aufgrund einer instabilen Blase unter Inkontinenz litten, oft eine medikamentöse Therapie. Doch diese hat mitunter stärkere Nebenwirkungen. Viele Patienten, die so behandelt wurden, litten beispielsweise an einem schwindenden Kurzzeitgedächtnis. Auch die wieder auftretende Blasenschwäche bei nachlassender Wirkung der Medikamente befreiten die Patienten nicht aus ihrer Isolation. Einzige Alternative waren operative Eingriffe.
Die neue Behandlungsmöglichkeit mit Botox hingegen lindert die Leiden vieler Inkontinenzpatienten nachhaltig und erspart ihnen invasive Therapien. Hierbei wird etwa einmal im Jahr Botox direkt in die Blase gespritzt. Prof. Dr. med. Klaus-Peter Jünemann verweist auf eine amerikanische Studie von Dezember 2010, die zeigt, dass Patienten, deren medikamentöse Behandlung nicht erfolgreich war, exzellent und mit hervorragendem Langzeiteffekt mit Botox behandelt werden können. Das bedeutet eine ungeheure Steigerung der Lebensqualität für viele Menschen, die sich häufig aus Scham kaum noch in die Öffentlichkeit wagen.
Für die Betroffenen bedeute die Kontrolle der eigenen Harninkontinenz Schutz des oberen Harntraktes (Nieren) und Sicherheit sowie Lebensqualitätsgewinn im täglichen Leben durch eine kontrollierbare Entleerung der Harnblase. Der große Vorteil von Botox liege zum einen in seiner hohen Effektivität, zum anderen, dass das Medikament eine Langzeitwirkung von im Mittel neun Monaten bei neurogenbedingter Blasenfehlfunktion zeige. Das bedeute für Betroffene, dass bei der Botaxbehandlung dem Patienten ein Mal im Jahr das Mittel in die Blase gespritzt wird, was nachhaltig für eine Beschwerdenlinderung sorgt.
Weitere Informationen erhalten Sie bei den ärztlichen Beratungsstellen der Deutschen Kontinenz Gesellschaft. Die Liste finden Sie unter www.kontinenz-gesellschaft.de oder können Sie kostenlos in der Geschäftsstelle bestellen.