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Die Abkürzung AEDL steht für „Aktivitäten und existenzielle Erfahrungen des Lebens“. Dieses Konzept wurde von Monika Krohwinkel entwickelt und lehnt sich an das Julis Modell der „Aktivitäten des täglichen Lebens“ (ATL) an. Dabei ist der Mensch als Individuum zu sehen, welches fähig ist sich selbst zu verwirklichen und stetig weiterzuentwickeln.

Das Pflegemodell hat die Erhaltung beziehungsweise die Entwicklung von Unabhängigkeit und Wohlbefinden des Menschen zum Ziel. Es zeigt die Bedeutung von fähigkeitsfördernder Prozesspflege auf, bei der die individuelle Lebensgeschichte und die Lebenssituation sowie die Förderung und Fähigkeit des Menschen im Zentrum stehen.

Krohwinkels Modell der Aktivitäten und existentiellen Erfahrungen des Lebens zählt zu den so genannten Bedürfnismodellen. Es orientiert sich an 13 Zielen, die da wären

  • kommunizieren
  • sich bewegen
  • vitale Funktionen des Lebens aufrechterhalten
  • eigenständige Körperpflege
  • selbständige Nahrungsaufnahme
  • absondern von Ausscheidungen
  • selbständiges kleiden
  • schlafen, ruhen und entspannen
  • sich beschäftigen und entwickeln
  • die eigene Sexualität ausleben
  • eine sichere Umgebung schaffen
  • soziale Bereiche des Lebens sichern
  • mit existentiellen Erfahrungen des Lebens umgehen
    • Existenzfördernde Erfahren machen können
    • Mit belastenden und gefährdenden Erfahrungen umgehen können
    • Erfahrungen, welche die Existenz fördern oder gefährden können, unterscheiden und sich daran entwickeln können

 

Im AEDL - Pflegemodell versteht Monika Krohwinkel die existenziellen Erfahrungen als Erfahrungen, die sowohl die eigene Existenz fördern als auch gefährden können. Das Erkennen der eigenen Grenzen verhilft dem Menschen zu einem Wachstum der eigenen Persönlichkeit.

Die moderne Pflegewissenschaft hat allerdings erkannt, dass das AEDL Pflegemodell unzureichend ist, da es einen wichtigen Aspekt wenig berücksichtigt. Daher wurde es 1999 zum ABEDL erweitert und berücksichtigt nun auch den Begriff Beziehung.

Das Modell dient der Begutachtung der Pflegebedürftigkeit von Patienten als Grundlage für die Pflegeversicherung. Mit Hilfe der AEDL kann der individuelle Pflegebedarf eines jeden Patienten ermittelt werden. Da alle Aktivitäten aufgezeigt werden, die ein Mensch verrichtet, um den Alltag selbständig zu bewältigen, ist das Pflegemodell eine wichtige Arbeitsgrundlage. Es findet in Deutschland in der Altenpflege, daneben aber auch in der Gesundheits- und Krankenpflege eine legitime Anwendung.

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