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Die Arthritis (von griechisch: arthron – ‚Gelenk‘ und Endung itis – zur Bezeichnung einer ‚Entzündung‘) gehört zu den häufigsten Alterserkrankungen. Bei einer Arthritis kommt es zu einer entzündlichen Gelenkerkrankung.

Dieser Begriff ist von degenerativen Veränderungen (Arthrose) klar abzugrenzen. Während es sich bei den Arthrosen um ein „kaltes“ Geschehen durch Gelenkverschleiß handelt, sind die Gelenkentzündungen typischerweise mit Überwärmung, Gelenkergussbildung, Schwellung und Rötung verbunden.

Grundsätzlich wird die Arthritis nach ihrer Ursache unterteilt. Die schlimmste Form der Arthritis ist die septische Arthritis (bakteriellen Arthritis), bei der Keime im Gelenk für dessen Entstehung verantwortlich und zum Teil auch nachweisbar sind. In die Gruppe der infektionsbedingten Arthritis gehören daneben noch die virale Arthritis, die Pilzarthritis und die tuberkulöse Arthritis.

Neben der infektionsbedingten Arthritis unterscheidet man die (nicht-bakterielle) Arthritis bei rheumatischen Krankheitsbildern und die Arthritis bei Stoffwechselerkrankungen (z.B. Gicht). Daneben existieren noch einige Sonderformen, zu denen auch die aktivierte Arthrose gehört. Bei letzterer kommt es infolge von immunologischen Reaktionen auf den mechanischen Abrieb bei Verschleißerscheinungen ebenfalls zu einer entzündlichen Gelenkerkrankung.

Die Diagnostik umfasst zunächst eine ausführliche Anamnese und eine körperliche beziehungsweise befundorientierte Untersuchung. Wichtige Punkte der Anamneseerhebung sind Schmerzcharakter, Steifigkeit, Trauma, Immunschwäche sowie Vor- und Begleiterkrankungen. Abhängig hiervon sind Zusatzuntersuchungen zur genauen Abklärung.

Findet sich bei der Untersuchung der Gelenke ein größerer Gelenkerguss, sollte dieser punktiert werden, insbesondere unter der Annahme einer bakteriell bedingten Arthritis. Eine eitrige Arthritis stellt eine sehr schwere Gelenkschädigung dar. Zum einen kommt es innerhalb von Stunden bis Tagen zur Zerstörung des Gelenkknorpels, zum anderen können sich die Keime ausbreiten und zu einer allgemeinen Entzündungsreaktion bis hin zur Sepsis, zum akuten Nierenversagen und bis zum Tod führen.

In der Regel ist eine umgehende chirurgische Intervention (Arthrotomie – ‚Gelenkeröffnung', Arthroskopie – ‚Gelenkspiegelung‘) bei fast allen großen Gelenken (Knie, Hüfte, Sprunggelenk, Ellenbogen, Schulter) erforderlich. Diese wird mit einer ausführlichen Spülung, der teilweisen oder vollständigen Entfernung des infizierten Materials und vollständigen oder teilweisen Resektion der Schleimhaut durchgeführt. Regelmäßige arthroskopische Spülungen an jedem 2. Tag bis zum Verschwinden der Entzündungszeichen und bis zum fehlenden Bakteriennachweis sind unabdingbar.

Aus Farbe, Viskosität und der Leukozytenzahl können Rückschlüsse auf die Genese der Entzündung gezogen werden. Zudem kann als wichtiges diagnostisches Verfahren eine mikrobiologische Diagnostik erfolgen. Können Bakterien oder Pilze nachgewiesen werden, ergeben sich hieraus direkte therapeutische Konsequenzen. Auch ein zeitnah angefertigtes Grampräparat aus einem Teil des Punktats kann bereits wichtige Hinweise auf eine bakterielle Genese liefern.

Parallel muss eine Antibiose durchgeführt werden. Sie sollte zunächst intravenös erfolgen. Nach einigen Tagen ist eine Umstellung auf eine orale Therapie möglich. Wegen der Gefahr eines Rezidivs ist die regelmäßige Kontrolle des Lokalbefundes und der Entzündungsparameter im Blut wichtig.

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