MRSA steht für Methicillin-resistenter Staphylococcus aureus. Die Bezeichnung Staphylococcus aureus (altgriechisch: staphyle – ‚Traube‘, kookos – ‚Beere‘ und lateinisch: aureus – ‚golden‘) ist ein kugelförmiges Bakterium, welches häufig in Traubenform angeordnet ist. Die Farbbezeichnung rührt von den zumeist orangegelb („goldgelb“) gefärbten Stämmen.
Die Bakterien der Art Staphylococcus aureus kommen auf der Haut von vielen gesunden Menschen vor. Meist siedelt sich das Bakterium in der Flora von Haut und Schleimhäuten des Menschen an, ohne ihn krank zu machen. Die Bakterien siedeln sich gerne in den oberen Atemwegen (Nasenvorhof, Rachen) sowie den Achseln und Leisten an. Erst bei günstigen Bedingungen, so einem geschwächten Immunsystem, können die Bakterien über Wunden oder Schleimhäufte in den Körper gelangen, sich ausbreiten und Hautentzündungen, Muskelerkrankungen oder eine Lungenentzündung auslösen.
Da MRSA gegen viele Antibiotika resistent ist, kann die Erkrankung einen schweren Verlauf nehmen. MRSA kommt vermehrt dort vor, wo ständig Antibiotika eingesetzt werden, vor allem in Krankenhäusern und Pflegeheimen. Die Antibiotika töten zwar fast alle Individuen der Erreger ab, aber eben nicht alle. Einige wenige können überleben, weil sie aufgrund einer Mutation gegen das eingesetzte Antibiotika resistent sind. Diese resistenten Erreger vermehren sich dann trotz der Antibiotikatherapie weiter.
Von einer Infektion häufig betroffen sind vor allem Menschen mit folgenden Risikofaktoren:
Eine MRSA-Infektion kann besonders schwer bei abwehrgeschwächten, älteren Patienten und Säuglingen verlaufen. Sie kann sich auf unterschiedliche Weise zeigen. Mögliche Zeichen sind:
Solange der Erreger nachgewiesen werden kann, sind die Erkrankten ansteckend. Daher erfordert das Auftreten von MRSA im Krankenhaus gezielte antiepidemische Maßnahmen mit Isolierung des Patienten oder mehrerer mit MRSA besiedelten Patienten in einem Zimmer (Kohortenisolierung).
Eine MRSA-Infektion ist schwerer zu behandeln als eine Infektion mit sensiblen Keimen. Obwohl die MRSA gegen viele Antibiotika unempfindlich ist, gibt es noch sogenannte Reserveantibiotika, mit denen eine MRSA-Erkrankung meist noch wirksam behandelt werden kann.
Bei der häufigsten Ansteckung werden die Erreger durch direkten Kontakt von Mensch zu Mensch übertragen. Ebenfalls ist eine Ansteckung über verunreinigte Gegenstände wie Türklinken, Handläufe, Griffe oder Badeutensilien möglich.
Daher ist es besonders wichtig, dass hygienische Maßnahmen eingehalten werden. Am wichtigsten ist es stets auf eine sorgfältige Händehygiene zu achten. Bei einem Besuch in einem Krankenhaus oder Seniorenheim sollte man sich vor nach dem Besuch mit den dort bereitgestellten Desinfektionsmitteln die Hände desinfizieren. Seit dem 01. Juli 2009 müssen MRSA-Infektionen den zuständigen Gesundheitsbehörden angezeigt werden.
Um eine Neuentstehung und Ausbreitung von MRSA-Stämmen zu verhindern, sind folgende Voraussetzungen erforderlich:
Mit Erfolg hat sich in den Niederlanden die Eingangsuntersuchung aller Patienten zum Zeitpunkt der Aufnahme in ein Krankenhaus durchgesetzt. Um eine MRSA-Infektion ausschließen zu können, werden oberflächliche Abstriche mit einem Wattestäbchen an verschiedenen Körperstellen (zum Beispiel, Stirn, Nase, Rachen, Achselhöhlen, Leiste, Wunden) genommen.