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Als Multimorbidität (lateinisch: multus – ‚viel, zahlreich‘ und morbus – ‚Krankheit‘) bezeichnet man das gleichzeitige Auftreten beziehungsweise Bestehen mehrerer Krankheiten bei einem Menschen. Hiervon betroffen sind insbesondere Senioren. Daher bildet die Multimorbidität einen Kernpunkt der Geriatrie.

Dabei nimmt die Wahrscheinlichkeit von Mehrfacherkrankungen mit steigendem Lebensalter zu. Vor allem ältere Menschen leiden oft nicht nur an einer, sondern gleichzeitig an mehreren Erkrankungen. Dabei sind sie auf verschiedene Medikamente angewiesen und nicht selten durch ihre Krankheiten im Alltag erheblich eingeschränkt. Knapp 40 Prozent der über 65-Jährigen haben bis zu vier Erkrankungen gleichzeitig, über 16 Prozent sogar mehr (Quelle: BDI – Berufsverband Deutscher Internisten e.V.).

Da die Krankheitsbilder bei Multimorbidität oftmals kollidieren, lassen sich Symptome schwerer zuordnen. So kann beispielsweise ein Diabettes mellitus sowohl einen Herzinfarkt als auch einen Schlaganfall hervorrufen. Zentral verfolgtes Ziel der Therapie von Multimorbidität ist es daher Folgekrankheiten zu vermeiden. Doch dies lässt sich mit zunehmendem Alter oft nicht so leicht umsetzen.

Es bedarf einem engen Zusammenspiel zwischen medizinischen und pflegerischen Maßnahmen. Neben der medikamentösen Behandlung gehören physische und psychische Betreuung und auch eine Umstellung der Ernährung oder bestimmter Lebensgewohnheiten zu den Therapieformen.

Da Patienten mit fünf Erkrankungen, nach einer amerikanischen Studie zufolge, durchschnittlich zwölf verschiedene Medikamente zu sich nehmen müssen, steigt damit das Risiko unüberschaubarer Wechselwirkungen zwischen den einzelnen Substanzen und weiterer Folgeerkrankungen erheblich an. Daher ist es von großer Bedeutung, dass Mediziner auch über die Einnahme rezeptfreier, also frei verkäuflicher Präparate, informiert sind. Neben pflanzlichen Produkten zählen hierzu ebenso Vitamintabletten.

Bei der Multimorbidität oder Polymorbidität lassen sich zwei Kategorien unterscheiden. So können die Erkrankungen unabhängig voneinander auftreten oder kausal zusammen hängen. In diesen Fällen fördert ein bestimmtes Leiden die Entstehung einer weiteren Krankheit.

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