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Als Nierensteine oder Nephrolithen (griechisch: nephrós – ‚Niere‘ und líthos – ‚Stein‘) werden feste Ablagerungen in den Gängen der Nieren oder in den ableitenden Harnwegen bezeichnet. Am gebräuchlichsten ist die Einteilung der Nierensteine nach ihrer äußeren Form oder ihrer chemischen Zusammensetzung.

Dabei variiert die Größe der Nierensteine zwischen mehreren Millimetern und mehreren Zentimetern, was neben der Position der Nierensteine erheblichen Einfluss auf die Symptomatik hat. Eine Häufung vieler kleiner Nierensteine wird Nierengrieß genannt.

Noch nicht umfassend wissenschaftlich geklärt werden konnte, warum sich Nierensteine bilden. So können die kristallinen Gebilde entstehen, wenn eine Störung der chemischen Balance im Harn besteht. Bei den Betroffenen erhöht sich der Anteil an schwerlöslichen Ionen im Urin. Allerdings kann es auch an einer verstärkten Konzentration anderer Harninhaltsstoffe liegen. Die Salze im Urin verbinden sich aufgrund der Überzahl dieser Substanzen zu einem Gebilde. Dies allein reicht jedoch nicht zur Bildung von Nierensteinen aus. Oftmals liegt bei den Betroffenen ein Mangel von Steinbildungsinhibitoren vor oder es fehlen antilithogene Substanzen. Zudem beeinflusst der Urin-PH-Wert die Bildung von Nierensteinen. Die Ursachen liegen ebenso in einer unzureichenden Flüssigkeitsaufnahme, einseitige Ernährung, mangelnde Bewegung oder einer vorliegenden Stoffwechselerkrankung.

In Deutschland leiden etwa 5 Prozent der Bürger unter Nierensteine, wobei Männer tendenziell häufiger davon betroffen sind als Frauen. Laut wissenschaftlichen Erkenntnissen nimmt das Risiko zu, wenn sich bei einem Patienten bereits einmal Nierensteine gebildet haben oder andere Familienmitglieder darunter leiden. Daneben können aber auch Osteoporose oder Darmerkrankungen das Entstehen begünstigen.

Die Symptome von Nierensteinen richten sich nach ihrer Lage. Zumeist führen sie erst dann zu Schmerzen, wenn sie sich aufgrund ihrer Größe in den Engstellen der ableitenden Harnleiter festsetzen. Der so entstehende Harnrückstau löst krampfähnliche, wellenförmig ausstrahlende Kreuzschmerzen aus. Befinden sich Nierensteine im Harnleiter kann es zu einer sogenannten Harnleiterkolik kommen. Sie gehen meist mit Übelkeit und Erbrechen sowie krampfartige Schmerzen einher, teilweise wird Blut im Urin sichtbar. Zudem können Druckgefühle in der Nierengegend auftreten.

Die meisten kleinen Nierensteine bis zu sechs Millimeter werden in 80 Prozent der Fälle selbständig durch den Urin ausgeschieden. Unterstützt werden kann der Abgang der Nierensteine durch viel Bewegung und einer erhöhten Flüssigkeitszufuhr. Daneben lassen sich Nierensteine auch durch eine medikamentöse Behandlung entfernen. Ansonsten müssen sie durch einen Urologen entfernt werden. Wegen der hohen Verletzungsgefahr wird die bekannte Schlingenextraktion heute nur noch in Ausnahmefällen durchgeführt. Häufig wird die extrakorporale Stoßwellenlithotripsie angewandt, bei der die Harnsteine durch Stoßwellen zertrümmert werden. Die Überreste gelangen sodann auf natürlichem Weg aus dem Körper. Zu einer operativen Beseitigung kommt es heutzutage nur noch sehr selten.

Die einfachste und zugleich wirkungsvollste Art, das Risiko der Neubildung von Nierensteinen zu vermindern, besteht in einer erhöhten Flüssigkeitsaufnahme. Dabei sollten mindestens 2,5 Liter Urin täglich ausgeschieden werden. Daneben haben Studien gezeigt, dass durch eine ausreichende Menge an Calzium die Bildung von axalathaltigen Steinen verhindern kann. Daneben sollten Personen mit einem sauren Urin Fleisch, Fisch und Geflügel meiden, da diese Nahrung eine erhöhte Menge an Purinen enthält. Personen, die einen Hang zur Bildung von Calziumoxalatsteinen haben, sollten auf oxalatreiche Nahrungsmittel, wie beispielsweise Tee, Kaffee, Cola, Schokolade, Nüsse, Erdbeeren, Rhabarber und Spinat reduzieren.

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