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Staubsauger: Seit September müssen neue Geräte mit weniger Strom auskommen

15. Okt. 2014

Die Verbraucher in der EU müssen mit neuen Stromsparauflagen für viele Haushaltsgeräte rechnen. Da die EU den Stromfressern im Haushalt den Stecker ziehen möchte, müssen zukünftig viele Geräte mit weniger Energie auskommen. Den Anfang macht der Staubsauger: Ab September werden sie mit dem EU-Energie-Label gekennzeichnet und es dürfen nur noch solche mit unter 1600 Watt Leistung verkauft werden. Gleichzeitig sinkt der Grenzwert ab 2017 noch einmal deutlich auf dann nur noch 900 Watt.

Die Brüsseler Richtlinie

Die gesetzliche Grundlage für das strenge Energiereglement ist die europäische Ökodesign-Verordnung. Sie wurde von der EU-Kommission 2013 auf den Weg gebracht. Mit ihr soll der Energieverbrauch von Haushaltsgeräten spürbar gesenkt werden, zum einen um das Klima zu schützen und zum anderen um die Geldbeutel der Verbraucher zu entlasten. Eins ihrer Hauptziele ist es, bis 2020 mindestens 20 Prozent Energie einzusparen. Mehr als 40 Einzelposten haben die Fachleute in Brüssel noch auf dem Kieker, darunter Kühl- und Tiefkühlgeräte, Backöfen, Elektromotoren, Ladegeräte und Netzteile.

 

Das EU-Energielabel

Die mit einem Blick vom Energielabel ablesbaren Werte für Energieverbrauch, Lärm und Staubemission, sowie Reinigungsklasse sollen die Wahl des am besten geeigneten Gerätes erleichtern.

  • Energieverbrauch
    Wie schon bei Kühl- und Gefriergeräten, Geschirrspülern, Waschmaschinen, Klimageräten, Fernsehern und Weinlagerschränken wird auf dem Aufkleber der Stromverbrauch des Staubsaugers (in Kilowattstunden pro Jahr) angezeigt und in Effizienzklassen von A (beste) bis G (schlechteste) eingeteilt.

  • Lärm- und Staubemission
    Wie laut der Staubsauger ist, wird auf dem Energielabel in Dezibel angegeben. Zum Vergleich: Für professionelle Reinigungskräfte ist Gehörschutz vorgeschrieben, wenn der Sauger lauter als 80 Dezibel ist. Die Angaben zur Staubemission besagen, wie viele Staubpartikel in der Abluft des Gerätes enthalten sind. Auch hier gelten die Effizienzklassen von A bis G.

  • Reinigungsklasse
    Gekennzeichnet werden die Reinigungsklasse auf Teppichen und Hartböden (beispielsweise Fliesen oder Parkett). Sie gibt an, wie viel Staub das Gerät aufnimmt, oder anders gesagt, wie gut der Staubsauger wirklich reinigt. Auch hier gelten die Effizienzklassen von A bis G.

 

Was sagt die Watt Leistung überhaupt aus?

Die Watt-Zahl beziffert die elektrische Leistung eines Motors, folglich die Leistung, die er erbringen kann. Sie ist vergleichbar mit der PS-Zahl eines Autos. Sie sagt aber nichts über den Nutzen eines Gerätes aus.

 

Saugen Geräte mit weniger Watt weniger gut?

Die Angst der Verbraucher, dass zukünftige Geräte mit weniger Watt den Schmutz nicht schaffen, ist nach Expertenansicht unbegründet. Die Gleichung hohe Watt-Zahl gleich hohe Reinigungsleistung ist falsch. Denn die Saugleistung hängt zum großen Teil von folgenden Faktoren ab:

  • Beschaffenheit der Düsen
  • Luftführung im Gerät
  • Filterung des Staubes
  • Effizienz des Motors

Die technologische Entwicklung ermöglicht heutzutage Geräte, die deutlich weniger Watt haben als alte Staubsauger, dabei aber durchweg besser sind. So hat Philips im September einen beutellosen Staubsauger mit 650 Watt auf den Markt gebracht, der besser reinigen soll als ein herkömmliches Gerät mit 2400 Watt.

 

Kann ich jetzt keine starken Staubsauger mehr kaufen?

Seit September gilt quasi ein Verkaufsverbot für Staubsauger mit mehr als 1600 Watt Leistung. Aber: Staubsauger, die bis August 2014 produziert und in den Handel gebracht wurden und noch kein Energielabel haben, dürfen weiter verkauft werden.