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Buchvorstellung: Diagnose Krebs - Und nun?

15. Nov. 2014

christiane amend bergauf sieht man mehr bergab auchChristiane Amendt aus Minden veröffentlicht einen beeindruckenden Roman über den schwierigen Umgang mit der Diagnose Krebs.

Rund eine halbe Million Menschen erkranken in Deutschland jährlich an Krebs. Für jeden Betroffenen ist die Diagnose ein Schock und immer stellt sich die Frage: „Was nun?“ Wie soll man damit umgehen? Christiane Amendt schildert das Schicksal einer Betroffenen in ihrem Roman „Bergauf sieht man mehr. Bergab auch.“

Auf überaus authentische und dadurch ergreifende Weise. Um Abstand zu gewinnen und sich darüber klar zu werden, wie sie ihr Leben zukünftig angehen möchte, zieht es die Protagonistin in die Berge, wo sie mit ihren Hunden einen Job auf einer Alm annimmt. In der Ruhe und Abgeschiedenheit kann sie ihren Gedanken freien Lauf lassen. Bis ein todkranker Student auftaucht. Und bleibt …

Seit sie im Jahr 2008 selbst mit einer Krebsdiagnose konfrontiert war, beschäftigt sich Christiane Amendt zunehmend intensiv und nachhaltig mit dem Thema Leben und Tod. „Lange bin ich davor mit Ausdauer und Energie davongelaufen, bis diese Taktik definitiv nicht mehr funktionierte“, gibt sie zu. Mit „Bergauf sieht man mehr. Bergab auch.“ verarbeitet sie somit einen Teil ihrer eigenen Geschichte. Dies gilt sowohl für die Begleitung Sterbender als auch die Arbeit mit Hunden.

Als Bianca von ihrem Mann erfährt, dass bei ihr ein DCIS, also eine Vorstufe von Brustkrebs, festgestellt wurde, weiß sie zunächst nicht, wie sie damit umgehen soll. Sie fühlt sich leer und alleine. Immer mehr zieht sie sich zurück, lässt weder ihren Mann noch die beste Freundin an sich heran. Auch nach der Operation und der damit verbundenen Amputation findet sie nur langsam ins Leben zurück, Hilfe bringt höchstens die Rückkehr in den Beruf. Hier findet sie Ablenkung von den Gedanken und der Melancholie, die sie umgeben. Doch immer öfter ertappt sie sich dabei, wie sie ihre Umwelt und Mitmenschen wie von außen betrachtet, sich irgendwie nicht mehr zugehörig fühlt.

Um Ordnung in ihr Leben und vor allem ihre Zukunft zu bringen, entschließt sie sich, aus ihrem Alltag auszubrechen, und nimmt eine Stelle als Schaf- und Ziegenhirtin auf einer Alm in den Schweizer Alpen an. Hier genießt sie die Arbeit mit den Tieren, die Natur und die Einsamkeit, die es ihr erlaubt, sich selbst wiederzufinden.

Mit dem Erscheinen des Studenten Jenke erweitern sich ihre Ansichten und Einblicke in das Thema Sterben. Denn im Gegensatz zu Biancas ist Jenkes Krebserkrankung unheilbar.

Christiane Amendt möchte mit ihrem Roman nicht nur Betroffene ansprechen, denn früher oder später muss sich jeder Mensch mit dem Tod auseinandersetzen, mit dem eigenen oder dem anderer, ob durch Krebs oder eine andere Ursache. Gleichzeitig möchte sie Mut machen, diesen „erschütternden Wirbel aus Angst, Entsetzen und Trauer durchzustehen und zu überwinden, am Ende eher gestärkt als geschwächt daraus hervorzugehen und Neues zu wagen“, wie sie erklärt.

„Bergauf sieht man mehr. Bergab auch.“ beschreibt eine Suche. Eine Suche nach sich selbst und nach dem Umgang mit dem Sterben. Viele Suchende werden sich darin wiederfinden, in den Gedanken und Erlebnissen der Hauptfigur, aber auch in den Reaktionen von Biancas Mann oder ihrer Freundin. Und ein jeder wird erkennen, dass es das Patentrezept nicht gibt – aber den richtigen Weg für sich selbst, den zu finden es sich lohnt.

 

Bergauf sieht man mehr. Bergab auch.

Autorin Christiana Amendt
Verlag Papierfresserchens MTM-Verlag
ISBN 978-3-86196-358-5
Einband Taschenbuch, 246 Seiten
Preis 11,50 EUR

 

Das Buch ist beim Verlag – über den Online-Shop – und natürlich im Buchhandel erhältlich.

 

Über die Autorin Christiane Amendt
Christiane Amendt ist 1955 in Gütersloh geboren und aufgewachsen und lebt in Minden. Nach dem Abitur machte sie zunächst eine Krankenpflegeausbildung und studierte später Lehramt. Seit 1999 ist sie freiberuflich als LRS-Beraterin mit dem Schwerpunkt LRS und Fremdsprachen tätig und ist Mitbegründerin der Lese-Rechtschreib-Werkstatt Minden. Seit vielen Jahren verfasst sie eigene Texte und bildet sich immer weiter, sowohl im Bereich Kreatives und Literarisches Schreiben, aber auch in Meditationsleitung und Sterbebegleitung.