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Früherkennung: Parkinson mit Hautprobe erkennen

11. Aug. 2017

In Deutschland gibt es etwa 220.000 Menschen die an der neurodegenerativen Erkrankung Morbus Parkinson leiden. Damit ist Parkinson nach Alzheimer die zweithäufigste neurodegenerative Erkrankung. Trotz aller medizinischen Fortschritte kann die Erkrankung bisher lediglich in einem bereits fortgeschrittenen Stadium diagnostiziert werden.

Wenn die unheilbare Erkrankung des Nervensystems ausbricht tappen die Ärzte meist im Dunkeln, da die Symptome meist unspezifisch sind. Anfänglich tauchen beispielsweise Verdauungsprobleme, oder Depressionen auf.

Bisher kann Parkinson meist erst dann diagnostiziert werden, wenn die typischen Bewegungsstörungen auftreten: die eingefrorenen, ruckartigen oder verlangsamten Bewegungen und das Zittern. Dann aber sind schon seit Jahren Nervenzellen abgestorben. Und Medikamente können zu diesem Zeitpunkt nur noch sehr wenig bewirken, da der eingetretene Verlust unumkehrbar ist.

Doch künftig könnte zumindest bei manchen Patienten Parkinson schon in einem frühen Stadium mittels einer Hautprobe nachgewiesen werden. So haben Würzburger Neurowissenschaftlicher in einer Studie bei der Hälfte der untersuchten Patienten verräterische Proteine in den Nervenfasern der Haut von Erkrankten aufgespürt. Möglicherweise lasse sich Parkinson so zukünftig früh und sicher erkennen und biete zudem die Möglichkeit, die Krankheitsmechanismen genauer zu erforschen, wie die Julius-Maximilians-Universität mitteilte.

Kathrin Doppler und Claudia Sommer von der Universität Würzburg sowie Wolfgang Oertel von der Universität Marburg entdeckten in der Haut von Parkinson-Patienten den Biomarker Alpha-Synuclein. Das Protein ist schon länger bekannt, da es sich im Gehirn als Klumpen sammelt, kann dort aber erst nach dem Tode des Patienten nachgewiesen werden.

In einer nur fünf Millimeter großen Hautprobe gelang dem Forscherteam der Nachweis des Eiweißes. Das Eiweiß fand sich sowohl in der Haut von Risikokandidaten für Parkinson als auch von Patienten in einem sehr frühen Krankheitsstadium. Mit einer frühzeitigen Diagnose ließe sich das Fortschreiten der Erkrankung womöglich verlangsamen eventuell sogar stoppen. Voraussetzung dafür ist, das Parkinson sehr viel früher als bisher erkannt wird. Hier bietet der neuartige Hauttest eine Möglichkeit Parkinson aufzuhalten, bevor die Zerstörung der Nervenzellen ihren Lauf nimmt.

 

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