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Medikamente richtig entsorgen

01. Dez. 2017

Nicht nur Lebensmittel, sondern auch Medikamente, haben eine begrenzte Haltbarkeit. In fast jedem Haushalt findet man unzählige Arzneimittel, die nicht mehr gebraucht werden, aufgrund falscher Lagerung nicht mehr verwendet werden sollten oder deren Verfallsdatum einfach überschritten wurde. Experten empfehlen mindestens einmal im Jahr den Medikamentenschrank auf der Suche nach solchen Produkten zu durchforsten. Und stets stellt sich sodann die Frage: Wie werden alte Arzneien richtig entsorgt?

Keinesfalls sollte man solchen „Müll“ einfach die Toilette herunterspülen. Aber wohin gehören sie dann? Manchmal findet man Hinweise im Beipackzettel. Sollte dies nicht der Fall sein kann man sich an folgende Tipps halten:

 

Die meisten Medikamente gehören in den Hausmüll

Auch wenn viele Bürger es anders vermuten sind Arzneimittel kein Sondermüll. Alte Arzneimittel zählen zum sogenannten „Siedlungsabfall“ und sind daher über den Hausmüll (Restmüll) zu entsorgen. Seit dem 01. Juni 2005 ist die Hausmüllentsorgung in Deutschland ein sicherer Entsorgungsweg für alte Medikamente. Denn diese werden zunächst in Müllverbrennungsanlagen verbrannt oder mechanisch-biologisch vorbehandelt bevor sie anschließend in Deponien gelagert werden.

Durch das Verbrennen oder Vorbehandeln werden die in den Medikamenten enthaltenen Schadstoffe weitgehend zerstört oder inaktiviert. Daher stellen die danach noch vorhandenen Arzneimittelreste bei der Deponierung keine Gefahr für das Grundwasser dar, zumal aufwendige Deponieabdichtungssysteme und Sickerwassererfassungen letztlich dafür sorgen, dass Schadstoffe zurückgehalten werden und somit nicht ins Grundwasser gelangen können.

Allerdings sollten die Bürger bei der Entsorgung über die Restmülltonne sicherstellen, dass diese gefährlichen Produkte nicht in Kinderhände gelangen. Erfahrungsgemäß üben bunte Pillen eine hohe Anziehungskraft aus. Aus diesem Grunde sollte man die Altarzneien zumindest mit Abfall überdecken. Bestenfalls wickelt man sie in Zeitungspapier ein. Und besonders Umweltbewusste befreien die Arzneien aus ihrer Plastikverpackung und entsorgten letztere in der gelben Tonne bzw. den gelben Sack. So kann das wertvolle Verpackungsmaterial sinnvoll wiederverwertet werden.

 

Aber nicht alles darf den Hausmüll zugeführt werden

Spritzen und Kanülen dürfen nur dann in den Restmüll, wenn sie so verpackt sind, dass von ihnen keine Verletzungsgefahr mehr ausgeht. Gegebenenfalls kann man diese zunächst in einem stabilen, stichfesten Gefäß (z.B. Schraubglas) sammeln, bevor man sie letztlich im Restmüll entsorgt. Darüber hinaus können sie aber auch in Apotheken oder Schadstoffsammelstellen abgegeben werden.

Wirkstoffhaltige Pflaster wie Opioidepflaster, dürfen nur dann im Hausmüll entsorgt werden, wenn sie zuvor zusammengeklebt wurden. Denn Schmerzpflaster können auch nach Gebrauch noch bis zu 50 Prozent des Wirkstoffs enthalten. Hingegen können Hormonpflaster (Verhütungspflaster) problemlos dem Hausmüll zugeführt werden.

Medikamente gegen Krebs, also Mittel, die für eine Chemotherapie vorgesehen sind, gelten generell als Sondermüll. Dasselbe gilt für Asthma-Sprays. Denn selbst leere Spraybehälter enthalten noch chemische Reste wie Dosier-Aerosole.

 

Schadstoffmobile / Schadstoffsammelstellen

In manchen Gebieten kann man alte Arzneimittel entweder bei sogenannten Schadstoffmobilen oder bei Schadstoffsammelstellen (Recyclinghöfen) kostenlos abgeben.

 

Apotheken

Oftmals bieten aber auch Apotheken eine freiwillige Rücknahme von Altmedikamenten an. Verpflichtet sind sie dazu allerdings nicht.

Früher konnte man alte Medikamente einfach zur Apotheke bringen. Die weitere Entsorgung war bundesweit geregelt und verursachte keine weiteren Kosten für die Apotheken. Doch zum 01. Juni 2009 stellte die zuständige Recyclingfirma ihre Dienste ein. Seitdem müssen Apotheken, die Kosten für die fachgerechte Entsorgung aus eigener Tasche bestreiten. Daher sollte man - bevor man alte Medikamente zur Apotheke bringt - fragen, ob alte Medikamente zurückgenommen werden.

 

Keinesfalls gehören Medikamente in die Toilette oder in die Spüle

Immer noch entsorgen zu viele Menschen alte Medikamente über Toilette und Spüle. Doch zur Vermeidung der Belastung des Abwassers mit Arzneimittel ist diese Entsorgungsmethode verboten und dies mit gutem Grund: Denn viele Arzneimittelwirkstoffe werden in den Kläranlagen meist nicht vollständig abgebaut, gelangen zusammen mit dem Abwasser in Bäche und Flüsse und stellen somit eine enorme Belastung für die Umwelt und den Menschen dar. Denn was im Wasserkreislauf zirkuliert, landet letztlich auch in den Trinkwasserrohren von Bad und Küche!

 

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