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Demenz effektiv vorbeugen - Wege gegen das Vergessen

11. Jan. 2018

demenzGlobal leiden ungefähr 44 Millionen Menschen unter Demenz. Laut bisherigen Prognosen werden im Jahr 2050 weltweit etwa 135 Millionen Menschen von Alzheimer und anderen Formen des Vergessens betroffen sein. Allein in Deutschland wird die Zahl von gegenwärtig 1,5 Millionen Menschen auf etwa drei Millionen steigen. Eine besorgniserregende Perspektive. Denn je älter die Bevölkerung wird, desto höher ist die Chance des Einzelnen daran zu erkranken.

Doch alles was bislang an Therapien zur Verfügung steht, kann den Verfall der geistigen Fähigkeiten nur verlangsamen und Symptome lindern. Aber in einer aktuellen Studie behaupten Wissenschaftler vom University College London in mehreren Beiträgen im Medizinmagazin „The Lancet“ (Livingstone, Frankish/Horton, Davies und Prince, 2017) das die Zahl der Demenzerkrankungen völkerumfassend um ein Drittel gesenkt werden kann.

Um dieses Ziel aber zu erreichen müssten die Risiken konsequent minimiert werden. Hierzu hat das Team um die Medizinerin und Psychiaterin Prof. Gill Livingston neun Risikofaktoren ausgemacht. Auf Grund dessen erteilt sie entsprechende Ratschläge.

 

Bildung mindestens bis zum 15. Lebensjahr

Als einer der wichtigsten Schutzfaktoren vor Demenz wird Bildung angesehen. Zwar schützt Bildung nicht vor den Veränderungen im Gehirn, die zur Demenz führen, aber sie federt anscheinend die negativen Auswirkungen bis zu einem gewissen Grad ab. Allein deshalb sollte das Lernen mit Beendigung der Schulausbildung auch nicht aufhören. Denn wer sein Gehirn trainiert, unternimmt damit was gegen Demenz.

 

Übergewicht reduzieren

In den vergangenen Jahren haben bereits mehrere Forschungsergebnisse einen Zusammenhang zwischen Übergewicht und Demenz hergestellt. Danach erkranken Personen, die im mittleren Lebensalter übergewichtig oder adipös sind, später häufiger an einer Demenz.

 

Bluthochdruck senken

Ein zu hoher Blutdruck schädigt Körperorgane. Betroffen sind nicht nur Herz und Niere, sondern ebenso das Gehirn. Ein dauerhafter Bluthochdruck führt zu einer fortschreitenden Beeinträchtigung der Hirnleistung. Personen mit besserer Durchblutung sind weniger anfällig für Demenz.

 

Hörverlust ausgleichen

Menschen mit unbehandeltem Hörverlust entwickeln bis zu fünf Mal häufiger Demenz. Wissenschaftler vermuten, das bei Vorliegen eines Hörverlustes das Gehirn über Jahre hinweg durch das Entschlüsseln von Informationen überanstrengt wird, so dass Betroffene dadurch anfälliger für Demenz werden. Prof. Gill Livingston erklärt hierzu, dass man nicht wisse, warum dem so ist. Aber Tieruntersuchungen würden zeigen, dass wenn Tiere ihr Gehör verlieren, auch ihr Gehirn schrumpfe. Infolgedessen wird angenommen, dass das auch bei Menschen der Fall ist. Wird hingegen ein eingetretener Hörverlust durch Hörgeräte frühzeitig ausgeglichen, ist das Risiko an Demenz zu erkranken weniger hoch.

 

Diabetes vermeiden

So haben Diabetiker ein deutlich höheres Risiko geistig abzubauen und an Demenz zu erkranken. Bei Personen mit Diabetes Typ 2 finden sich Demenzen nahezu doppelt so häufig wie bei jenen ohne diese Stoffwechselerkrankung.

 

Depressionen unbedingt behandeln

Bereits eine niederländische Studie aus dem Jahr 2008 wies einen deutlichen Zusammenhang nach, dass Menschen mit Depressionen ein circa 2,5 Mal so häufiges Risiko besaßen an Demenz zu erkranken. Beide, sowohl Depression als auch Demenz, können mit einer strukturellen Veränderung im Gehirn in Verbindung stehen.

 

Soziale Kontakte pflegen

Laut Forschern stellt soziale Isolation ein weiteres großes Risiko dar. Personen, die sich aus den verschiedensten Gründen sozial isolieren, weisen zwangsläufig geringere Gehirnaktivitäten auf. Wer sich allein fühlt, wird schneller krank. Studien belegen, dass einsame Senioren ein doppelt so hohes Risiko besitzen, an Demenz zu erkranken, als Menschen die nicht oder weniger einsam sind.

 

Aktiv bleiben

Gemeinsam mit anderen Sport treiben und in Bewegung sein, kann das Risiko für Demenz senken. Studien belegen, dass regelmäßige bis leichte Bewegung völlig ausreichen. Regelmäßige Bewegung übt einen günstigen Einfluss auf die Gesundheit aus und macht obendrein auch noch Spaß. Drei Mal wöchentlich à 30 Minuten sportliche Aktivität sind bereits ausreichend.

 

Nicht rauchen

In verschiedenen Studien in den USA und den Niederlanden wurden zehntausende Menschen auf den Zusammenhang zwischen Rauchen und Demenz untersucht. Letztlich war das Demenzrisiko bei Rauchern fast doppelt so hoch bei den Nichtrauchern.

 

Als Fazit bleibt festzuhalten, dass jeder sein Demenz-Risiko bei Beherzigung dieser Risikofaktoren minimieren kann.

 

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