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Herzschwäche: Antidepressiva häufig nicht geeignet

01. Feb. 2019

herzLaut Gesundheitsexperten leiden in Deutschland mehr als drei Millionen Menschen an einer Herzinsuffizienz (Herzschwäche). Bei dieser Erkrankung ist das Herz nicht mehr im Stande, den Körper ausreichend mit Blut und Sauerstoff zu versorgen. Auf Grund dessen kann es zu einer Abnahme der Leistungsfähigkeit, Schwäche, dauernde Abgeschlagenheit und Müdigkeit, zu Wassereinlagerungen in den Beinen und zu Atemnot kommen. Hierdurch ist bei vielen Patienten die unter Herzschwäche leiden die Lebensqualität massiv eingeschränkt.

Oftmals treten neben den körperlichen Beschwerden auch psychische Probleme wie Depressionen oder Angst und eine verringerte geistige Leistungsfähigkeit auf. Und je schwerer die Herzschwäche ausfällt, desto eher nimmt auch das Risiko für psychische Probleme zu. So weisen mehr als ein Viertel aller Patienten depressive oder ängstliche Symptome auf. Problematisch ist, dass klassische Antidepressiva bei Patienten mit Herzschwäche häufig nicht geeignet oder weniger wirksam sind als bei Depressiven ohne körperliche Einschränkungen.

Insbesondere trizyklische Antidepressiva sollten aufgrund vegetativer Begleitsymptomen sowie der Gefahr von Herzrhythmusstörungen und einer Zunahme der Häufigkeit von Herzinfarkten möglichst vermieden werden. Selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI) werden zwar besser vertragen, können aber ungünstige Wechselwirkungen mit manchen Herzmedikamenten haben. Zudem belegen neuere Studien, dass SSRI bei vielen Betroffenen mit symptomatischer Herzschwäche depressive Symptome nicht mildern.

Gleichwohl gibt es auch für Patienten mit Herzinsuffizienz gute Möglichkeiten, eine Depression zu behandeln. So lassen sich die Stimmung als auch die Lebensqualität der Patienten durch eine kognitive Verhaltenstherapie in Kombination mit einem regelmäßigen körperlichen Training verbessern. Im Gespräch mit dem Therapeuten werden negative Denkmuster und Einstellungen als auch Defizite in der Wahrnehmung abgebaut und durch körperliche Aktivität wird die Durchblutung im Gehirn und der Muskulatur verbessert. Auf dieser Weise wird die körperliche und geistige Leistungsfähigkeit der Betroffenen gestärkt.

Leider werden Depressionen bei Herzkranken nicht immer frühzeitig erkannt. Daher sollten Personen, die depressive Symptome wie eine anhaltend gedrückte Stimmung, Antriebsmangel, Interessenverlust, Freudlosigkeit, Konzentrationsstörungen, erhöhte Ermüdungserscheinungen oder Schlaflosigkeit feststellen, frühzeitig einen Arzt konsultieren. Denn je früher eine Depression erkannt wird, umso besser stehen die Chancen wieder gesünder und leistungsfähiger zu werden.