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Selbst kurze Wanderungen stärken Herz und Immunsystem

21. Sep. 2019

berge alpen berghuetteSchon unsere Großeltern vertraten die Ansicht, dass Wandern gut für Körper und Geist sei. Inzwischen haben aber auch schon mehrere Forscher nachgewiesen, dass selbst kurze Wandertouren sich positiv aufs Herz und Immunsystem auswirken. Durch die Bewegung wird das Herz-Kreislaufsystem gestärkt, die verschiedenen Untergründe fördern Motorik und Gleichgewicht und stärken den Bewegungsapparat, das Immunsystem wird durch die frische Luft positiv stimuliert und obendrein tut es der Psyche gut.

Wie Forschungsergebnisse belegen, lassen sich auch mit Wandern überaus günstige Trainingseffekte erzielen. Experten gehen davon aus, dass sich regelmäßiges Wandern positiv auf die Elastizität der Blutgefäßinnenwände, der vermehrten Bildung von neuen Blutgefäßen sowie der Stärkung der körpereigenen Abwehrkräfte auswirken. Zudem nimmt das Körpergewicht ab, der Body-Maß-Index bessert sich, der Blutdruck sinkt und die Ausdauerleistungsfähigkeit, gemessen anhand des Laktatwerts und der Sauerstoffgehalts im Blut, nimmt zu.

Wandern ist folglich gesund und bietet neben anderen Ausdauersportarten wie Schwimmen, Radfahren oder Joggen eine gute Möglichkeit einen körperlich aktiven Lebensstil zu führen. Selbst dann, wenn es täglich nur ein kurzes Stück ist. Bereits Aktive, die sich jeden Tag nur eine halbe Stunde zügig bewegen, tun ihrer Gesundheit bereits etwas Gutes. Fortgeschrittene können überlegen, ob sie zunächst entweder drei Wandertouren á 45 bis 60 Minuten oder zwei Wandertouren á 1,5 Stunden absolvieren bevor sie später ihre Wanderungen an den Wochenenden auf Halb- oder Ganztagestouren ausdehnen.

Während Wandern im Flachland ohne besondere Risiken einhergeht, sieht es schon anders beim Wandern in den Bergen aus. Hier wird die Belastungsgrenze aufgrund der dünneren Luft schnell überschritten, insbesondere dann, wenn steilere Bergtouren gemeistert werden und das Herz wegen des niedrigeren Sauerstoffgehalts eine höhere Pumpleistung erbringen muss. Daher sollte für Wandertouren im Hochgebirge zuvor ein Check-Up beim Hausarzt erfolgen.

Selbst Herzkranke müssen nicht auf die Berge verzichten. Allerdings sollten sie eine maximale Höhe von 2.500 Meter nicht überschreiten und sich nicht zu lange in Temperaturbereichen von unter minus fünf Grad aufhalten. Denn bei starker Kälte ziehen sich die Gefäße vermehrt zusammen. Das kann sich bei Vorliegen einer eingeschränkten Durchlässigkeit durch Vorerkrankung gefährlich auswirken. Für Patienten mit Herzerkrankungen, die zum Wandern in die Berge fahren, wird vor Ort eine Eingewöhnungszeit von ein bis zwei Tagen empfohlen. Währenddessen sollte man sich durch einfache und kurze Wanderungen erst mal an das Klima und die Höhe gewöhnen, bevor man in den darauffolgenden Tagen auch längere Etappen meistert. Für Wandertouren im Mittelgebirge bis 1.500 Meter Höhe besteht hingegen meist keine Gefahr.

Nach einem Herzinfarkt oder einer Bypass-Operation sollten Betroffene mindestens ein halbes Jahr und Patienten mit einem Stentimplantat nach dem Eingriff mindestens ein halbes Jahr bis zu einem Jahr auf Höhenlagen verzichten.

Laut dem Bundesverband Niedergelassener Kardiologen (BNK) bietet Wandern für Personen ab 60 Jahren besonders positive Effekte. Auf der einen Seite baut sich ihre Muskulatur durch das Wandern nicht so schnell ab und zum anderen nehmen sie nicht so schnell zu. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt Erwachsenen mindestens zweieinhalb Stunden Bewegung wöchentlich und dies mit mittlerer Intensität. Eben wie beim Walken oder Wandern.

 

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