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Warum Einmalhandschuhe nicht vor Covid-19 schützen

11. Mai 2020

corona zuhause bleibenOb beim Einkaufen im Supermarkt oder beim Spaziergang. Um sich vor dem Coronavirus zu schützen tragen viele Menschen zurzeit neben einem Mund-Nasen-Schutz auch Einmalhandschuhe aus Latex oder Kautschuk. Doch Experten warnen, da diese das Infektionsrisiko sogar noch verstärken können.

Dies liegt beispielsweise daran, dass Menschen mit Einweghandschuhen mehr Dinge anfassen. Allein dadurch werden mehr Viren verteilt. Zudem bieten verschwitzte Händen einen sehr guten Nährboden für Erreger. Und nach dem Tragen werden die Handschuhe oftmals nicht richtig ausgezogen, so dass die Träger während des Abstreifens häufig Kontakt mit der nach außen gekehrten Oberfläche der Latexhandschuhe haben. Und der größte Teil der Träger teilt die Ansicht, dass man sich nach dem Tragen nicht sorgfältig die Hände waschen muss.

Das ist der größte Irrtum. Denn nicht nur nach dem Tragen müssen die Hände gründlich gewaschen oder desinfiziert werden, sondern auch vor dem Anziehen. Hinzu gesellt sich ein weiterer großer Nachteil: Denn wer mit seinen Handschuhen, Verpackungen im Supermarkt, seinen Einkaufszettel, seinen Autoschlüssel oder sein Handy anfasst, wird früher oder später dieselben Dinge auch wieder ohne Handschuhe anfassen. Spätestens dann, wenn er wieder in den eigenen vier Wänden weilt.

Allein aus diesen Gründen ist das Tragen von Einweghandschuhen keine gute Idee. Nicht umsonst werden sie von vielen Medizinern auch als Virenschleuder bezeichnet. Wie Mund-Nasen-Schutz schützen auch Einmalhandschuhe nur dann vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus, wenn sie richtig angewandt werden.

Dies ist aber von den meisten Normalbürgern nicht zu erwarten, da sie nicht wie medizinisches Personal darin geschult sind, die Einweghandschuhe korrekt anzuwenden, nach deren Gebrauch fachgerecht zu entsorgen und sich stets im Anschluss die Hände zu waschen und zu desinfizieren.

Insofern vermitteln Einmalhandschuhe nur eine Scheinsicherheit. So haben die Träger das Gefühl, ihre Haut wäre durch eine sichere Barriere umgeben, so dass sie weitestgehend vor Umwelteinflüssen, Bakterien und Viren geschützt seien. Doch in Wirklichkeit sind auch medizinische Handschuhe porös und werden daher auch im medizinischen Alltag nur gegen grobe Verunreinigungen eingesetzt. So beispielsweise bei direktem Kontakt mit Blut, Urin, Stuhl oder Sekreten sowie bei potentiell infektiösen Material.

Da Einmalhandschuhe im großen Stil Keime verbreiten und sich Bakterien unter dem Handschuh rasant vermehren sind nackte Hände die regelmäßig gründlich gewaschen werden die bessere Wahl.