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Strom sparen: Das neue EU-Energielabel für Elektrogeräte

01. März 2021

eu energielabelFür einige Elektrogeräte wird es ab dem 01. März 2021 ein neues EU-Energielabel geben. So dürfen von heute an bestimmte Haushaltsgeräte nur noch mit dem neuen Energielabel in den Handel gelangen. Für bereits vorhandene Produkte haben die Händler bis zum 18. März Zeit, ihre Ware mit den neuen Labels auszuzeichnen. Danach gelten ausschließlich die neuen Energieeffizienzklassen.

 

 

 Energieverbrauchskennzeichnungen als Kauf-Entscheidungshilfe

Mit Energieeffizienzklassen und Angaben zu Produkteigenschaften lassen sich verschiedene Elektrogeräte gut miteinander vergleichen. Verbraucher erhalten durch die Labels wichtige Informationen zum Energieverbrauch, da die Energieeffizienzklassen angeben, ob ein Gerät vergleichsweise viel oder wenig Strom verbraucht. Daher sind sie eine wesentliche Entscheidungshilfe bei der Anschaffung eines neuen Elektrogerätes. So nutzen etwa 85 Prozent der Verbraucher das Energielabel beim Gerätekauf.

 

Rückblick

Bereits seit 1994 werden verschiedene Produkte nach einem siebenteiligen Schulnotensystem in Energieeffizienzklassen von A bis G eingeteilt und zugleich farbig unterlegt. Ziel der Einstufung war und ist es, den Verbraucher zu ermuntern, energieeffiziente Geräte zu erwerben. Eine große Unzulänglichkeit bestand aber darin, dass die Hersteller die Einstufung ihrer Geräte selbst vornehmen durften und keiner Prüfung seitens einer unabhängigen Prüfung unterziehen mussten.

Erst im Jahr 1998 wurde bei der Festlegung des Energielabels für viele Gerätetypen ein Referenzgerät bestimmt, bei dem man von einer Energieeffizienz von 100 Prozent ausging. Der zunehmende technische Fortschritt sorgte aber dann dafür, dass stets mehr Geräte die Einstufung in die Klasse A erhielten. Aus diesem Grunde führte man in späteren Jahren die Klassen A+, A++ und A+++ für bestimmte Produkte ein, während die Klassen E, F und G verschwanden.

 

Energielabels werden aussagekräftiger

Da sich in den letzten Jahren fast alle Elektrogeräte in den obersten Effizienzklassen befanden und Effizienzunterschiede für Verbraucher kaum noch erkennbar waren, hatte die Europäische Union (EU) im Jahr 2017 beschlossen, das bisherige Energielabel einer Überarbeitung zu unterziehen. Zumal die alten Energielabels mehr Verwirrung stifteten, als zur Klarheit beizutragen. Denn die Energieeffizienzklassen A+++, A++ oder A+ und selbst A klangen sehr vielversprechend. Alle A-Klassifizierungen erschienen dem Verbrauch besonders sparsam zu sein, halt mit marginalen Unterschieden. Dies erweckte den Anschein, dass alle Geräte aus energetischer Sicht eine gute Wahl seien – doch dies war nicht der Fall.

Mit den neuen Energielabeln verfolgt die EU drei Ziele:

  • Verbraucher sollen die Möglichkeit haben, die Energieeffizienz von Elektrogeräten besser zu vergleichen, einzuschätzen und bei Kaufentscheidungen zu berücksichtigen.
  • Hersteller hingegen sollen die Energieeffizienz ihrer Produkte einer stetigen Verbesserung unterziehen. Dies wiederum soll als Verkaufsargument genutzt werden können und so den Wettbewerb ankurbeln.
  • Obendrein möchte man den Energieverbrauch durch Elektrogeräte reduzieren und letztlich dazu beitragen die Treibhausgasemissionen in der EU zu verringern.

 

Das neue EU-Energielabel

Auf dem ersten Blick sehen sich das alte und das neue Energielabel sehr ähnlich. Beide Labels weisen sieben Energieeffizienzklassen mit einer Ampelskala von grün bis rot auf und jeder Energieeffizienzklasse wird ein Buchstabe zugeordnet.

Allerdings haben die neuen EU-Energielabels keine Plus-Klassen mehr. Ihre Skalierung reicht nun wieder von A (beste) bis G (schlechteste). Da diese Kategorisierung nun für alle Elektrogeräte gleich ist, werden die neuen Energielabels aussagekräftiger und sind für den Verbraucher verständlicher.

Da mit der Umstellung auf das neue Energielabel auch Anforderungen an die Sparsamkeit einhergehen, werden es nur noch die wenigsten Geräte in die obersten Klassen gelangen. Damit sollen Anreize für technischen Innovationen geschaffen werden.

Ferner haben sich auch die Messmethoden geändert. Daher sind die ausgewiesenen Energieverbräuche zwischen alten und neuen Energielabels nicht miteinander vergleichbar. Beispielsweise entspricht A+++ künftig nicht automatisch A. Diese Vergleichbarkeit wird aber auch keine Rolle spielen, da alle neuen Elektrogeräte mit dem neuen Energielabel nach gleichem Maßstab gekennzeichnet werden und auf diesem Wege untereinander vergleichbar sind.

Darüber hinaus bieten auch die neuen Energielabels, anhand von Piktogrammen, also Symbolen, Zusatzinformationen zu spezifischen Produkteigenschaften.

Weiterhin weisen nun alle EU-Energielabels einen QR-Code auf, über den man weitere Informationen über das Produkt abrufen kann.

 

Sind die neuen Energielabels besser als die alten?

Die neuen Energielabels bringen einige Verbesserungen mit sich.

Zwischen den einzelnen Effizienzklassen wird nun feiner unterschieden. Dies erlaubt eine schnellere und genauere Einschätzung des Energieverbrauchs. Auch haben sich die Prüfverfahren so verändert, dass sie echten Nutzungsbedingungen im Haushalt näherkommen. Und die Verbrauchsangaben in Kilowattstunden lassen sich mit dem eigenen Alltag leichter abgleichen.

Während alte Energielabels bei Spülmaschinen von 280 Spülgängen und bei Waschmaschinen von 220 Waschladungen ausgingen, bezieht sich der zukünftige Energieverbrauch stets auf 100 Durchgänge pro Jahr. Mit diesem Wissen lassen sich die eigenen Verbräuche leichter überschlagen.

 

Für welche Geräte gelten die neuen Energielabel?

Die Umstellung beginnt mit folgenden Haushaltsgeräten:

  • Kühl- und Gefrierschränke inkl. Weinlagerschränke
  • Geschirrspüler
  • Waschmaschinen und Waschtrockner
  • Fernseher und Monitore

Bei Lampen beginnt die Umstellung ab September. Staubsauger, Backöfen und Wäschetrockner sollen voraussichtlich ab 2024, Heizungen ab 2026 neue EU-Energielabels erhalten. Da die Zuordnungen zu den neuen Energieeffizienzklassen für jede Produktgruppe neu bestimmt werden müssen, dauert es folglich noch eine Weile, bis alle Gruppen ein überarbeitetes Energielabel erhalten.

 

Fazit

Ob ein altes Elektrogerät gegen ein neues mit einer besseren Energiebilanz ausgetauscht werden soll, hängt vom individuellen Lebensumfeld ab. Während eine Waschmaschine in einem Vier-Personen-Haushalt nach sechs bis sieben Jahren gegen ein neues energieeffizienteres Gerät ausgetauscht werden sollte, kann der Umstieg auf eine neue Waschmaschine bei einem Single-Hausha