• Slide1
  • Slide2
  • Slide3

Seniorenhandys: Empfehlenswert sind nur wenige Mobiltelefone

11. März 2021

seniorenhandyUm rund um die Uhr erreichbar zu sein und im Notfall schnell telefonieren zu können greifen immer mehr Senioren zum Handy. Doch mit zunehmendem Alter werden Sehkraft, Gehör und Motorik schlechter. Aus diesen Gründen benötigen Senioren keine Smartphones mit viel Schnickschnack und zig Kameras, sondern Geräte, die ihren Bedürfnissen gerecht werden: sich einfach bedienen und handhaben lassen und zugleich auch stabil sind. Zweifelsohne eignen sich solche Mobiltelefoniere nicht nur für Senioren, sondern auch für Personen mit körperlichen Einschränkungen.

Die Stiftung Warentest hat nun 15 Spezialhandys in drei Kategorien getestet. Neun davon sind einfache Handys ohne Internetzugang (keine Apps möglich), drei Hybrid Handys die einen Internetzugang bieten und einige vorinstallierte Apps beinhalten sowie drei Smartphones, auf denen beliebige Apps installierbar sind, aber hinsichtlich der leichteren Bedienbarkeit gegenüber herkömmlichen Modelle von Vorteil sind

Getestet wurden die Mobiltelefone auf Handhabung (40 Prozent), Telefonieren (30 Prozent), Akku (20 Prozent) und Haltbarkeit (10 Prozent). Am Ende schaffen von den 15 getesteten Mobiltelefonen nur vier Modelle knapp die Note „gut“. Darunter befinden sich zwei einfache Handys und zwei Smartphones während alle drei geprüften Hybrid-Handys lediglich mit der Note „befriedigend“ abschneiden.

 

Die beiden Testsieger in der Kategorie einfache Handys sind das Doro 6040 und das Tiptel Ergophone 6420. Mit einer Gesamtnote von „2,4“ liegen die beiden in ihrer Klasse ganz klar vorn.

  • Das Doro 6040 überzeugt die Prüfer im Wesentlichen mit seiner leichten Bedienbarkeit, mit großen Tasten und einem großen Tastenabstand, Direktwahltasten für Nachrichten, eine 3-Megapixel-Kamera sowie einer LED-Anzeige für den Akku-Ladestand und neue SMS. Zwar ist es mit einer Ladezeit von 165 Minuten weniger überzeugend, kann aber mit einer Akkulaufzeit im Stand-by mit starken 420 Stunden durchaus punkten. Von Vorteil ist die Notruftaste. Wird sie gedrückt, ruft das Mobiltelefon alle gespeicherten Notfallkontakte so lange an, bis jemand das Gespräch annimmt. Weiterhin bietet es den Vorteil, dass neben Kopfhörern auch Hörgeräte angeschlossen werden können. Vor allem bietet es jedoch Menschen mit einem schwachen Gehör durch die einstellbare Hörerlautstärke eine gute Unterstützung. Und obendrein ist es auch preislich interessant. So kostet das Doro 6040 knapp 60 EUR.

  • Das Tiptel Ergophone 6420 kostet rund 70 EUR und überzeugt mit einer klar gegliederten und gut bedienbaren Tastatur, Extra-Tasten für wichtige Kontakte sowie einer LED-Anzeige für Anrufe, Textnachrichten und Akku-Ladung. Pluspunkte sammelt es mit einer besonders hohen Lautstärke. Seine Ladedauer beträgt rund 120 Minuten und seine Akkulaufzeit beim Telefonieren ist akzeptabel. Seine Stand-by-Zeit bewegt sich im üblichen Rahmen während die Kamera mit einer sehr geringen Auflösung daher kommt.

 

In der Kategorie Smartphone punkten das Doro 8050 und das Emporia Smart.4

  • Alleiniger Testsieger bei den Smartphones mit einer Gesamtnote von „2,4“ ist das Doro 8050. Mit rund 215 EUR ist es zugleich auch das teuerste Mobiltelefon. Allerdings unterstützt es Menschen mit Seh-, Hör- und Motorik-Schwäche. Es ist nicht nur mit Hörgeräten kompatibel sondern es verfügt auch über Sensoren, die zum einen die Helligkeit des Bildschirms automatisch einstellen und zum anderen ein versehentliches Auslösen anderer Funktionen, so zum Beispiel beim Telefonieren, verhindern. Darüber hinaus kann nicht nur die Schriftgröße angepasst sondern auch eine Sprachsteuerung genutzt werden.

    Pluspunkte gibt es für ein leicht zu bedienendes, intuitives Menü, nicht zuletzt dank großer und gut sichtbarer Symbole und der integrierten Notruffunktion. Im Notfall werden Kontaktpersonen nicht via Anruf oder SMS, sondern per App kontaktiert. Die Kontaktperson erfährt nicht nur über die integrierte GPS Lokalisierung den genauen Standort der hilfsbedürftigen Person, sondern kann darüber hinaus, über die automatisch eingerichtete Freisprechfunktion, auch ein Gespräch mit ihr führen.

    Das Smartphone ist mit einem 5,4 Zoll großen Farbdisplay und einem 16 GB großen Speicher ausgestattet. Bei Bedarf lässt sich der Speicher bis auf 128 GB erweitern. Die Aufnahme von Fotos oder Videos werden entweder über die 13-Megapixel-Hauptkamera oder über die 5-Megapixel-Frontkamera ermöglicht. Während das angepasste Android-Betriebssystem den Prüfern gefällt, werden nervige Meldungen von Anzeigen und Apps bemängelt. Ebenso beanstandet wird die Akku-Ladezeit von 210 Minuten und damit die längste Ladezeit der getesteten Mobiltelefone.

  • Das Emporia Smart.4 gehört mit einer Gesamtnote von „2,5“ zu dem zweitbesten Smartphones. Von den Testern werden insbesondere die gute Sprachqualität beim Telefonieren, die Lupen-Funktion und große Symbole hervorgehoben. Dieses Handy bietet insbesondere Personen mit schwachem Gehör Unterstützung. Wie bei anderen Mobiltelefonen kann auch hier ein Hörgerät angeschlossen werden. Ebenfalls vorhanden ist eine Notruftaste. Die voreingestellten Kontakte werden telefonisch oder über SMS informiert. Ebenfalls wird der genaue Standort mitgeteilt.

    Mit 5.0 Zoll ist der Bildschirm etwas kleiner als beim Testsieger, dafür ist der Speicher mit 32 GB aber doppelt so groß. Um etwa Fotos oder Videos mit der 13-Megapixel-Hauptkamera oder mit der 5-Magapixel-Frontkamera zu speichern, lässt sich der Speicher bis auf 64 GB erweitert. Mit einer Akku-Ladezeit von 120 Minuten lässt es sich fast doppelt so schnell laden wie der Testsieger. Minuspunkte gab es von den Testern für nervige Benachrichtigungen.

 

Bei den Hybrid-Handys hat keines der drei getesteten Geräte gut abgeschnitten, zwei waren aber mit der Gesamtnote „2,6“ nahe dran. Preislich liegen diese Mobiltelefone um die 90 EUR.

  • Das Emporia Touchsmart ist mit seinem 3,35 Zoll großen Display auch zu klein, um bequem im Internet unterwegs zu sein. Die Tasten sind etwas größer und es gibt eine Direkttaste für die Kamera. Fotos oder Videos können bei diesem Klapphandy entweder über die 5-Megapixel-Hauptkamera oder über die 2-Megapixel-Frontkamera aufgenommen werden. Für die Speicherung steht ein 8 GB Speicher zur Verfügung, der bei Bedarf erweitert werden kann.

    Auch das Emporia Touchsmart verfügt über GPS und eine Notrufraste. Bis zu fünf Notfallkontakte können gespeichert werden, die im Bedarfsfall nacheinander angerufen werden, bis schließlich jemand das Gespräch entgegennimmt. Zudem kann für Menschen mit Hörschwäche ein Hörgerät an das Mobiltelefon angeschlossen werden. Die Akku-Laufzeit liegt im Stand-by-Modus bei 200 Stunden. Aufgeladen ist es bereits in nur 105 Minuten.
  • Das Doro 7010 wird besonders für seine Notruf-Funktion mittels Doro-App von den Testern gelobt. Kritikpunkte gibt es für das kontrastarme Display und eine zu kleine Tastatur. Das Design ist angenehm und klassisch und ist an den alten Nokia-Modellen angelehnt. Das Display ist mit 2,8 Zoll zu klein, um bequem im Internet zu surfen und die 3-Megapixel-Kamera ist weniger überzeugend. Pluspunkte sammelt das Mobiltelefon mit seiner auf der Rückseite verbauten SOS-Taste, die bei Betätigung eine Notfall-SMS auslöst und via GPS-Ortung den genauen Standort mitteilt.

 

Qual der Wahl

Einfache Handys eigenen sich ideal zum Telefonieren und zum Versenden von Kurznachrichten wie SMS. Damit eignen sie sich für alle Personen, die das Internet nicht nutzen möchten. Von Nachteil sind lediglich die eingeschränkten Kommunikationsmöglichkeiten. Denn Messenger-Programme, wie beispielsweise WhatsApp, können nicht genutzt werden.

Hybrid-Handys stellen eine Mischung aus einfachen Handys und Smartphones dar. Mit ihnen lassen sich Messenger Dienste nutzen. So kann man beispielsweise mit Familie und Freunden in Kontakt bleiben und auch Videotelefonie betreiben. Neben den bereits vorinstallierten Apps lassen sich jedoch keine weiteren Apps laden.

Smartphones für Senioren sind modern, verfügen über ein Touch-Display anstatt einer Tastatur und bieten alle Funktionen, die auch andere Mobiltelefone bieten. Von herkömmlichen Modellen unterscheiden sie sich in Optik und Funktion kaum. Besonders geeignet sind solche Geräte für Personen die sich bereits auskennen und über ausreichende Kenntnisse verfügen. Neulinge hingegen benötigen zur richtigen Bedienung viel Unterstützung. Vorteilhaft sind neben einer freien App-Wahl, der Zugang zum Internet und die Eröffnung vieler Kommunikationswege.

 

Fazit

Bei den einfachen Handys überzeugt, auch aufgrund seines günstigen Preises, das Doro 6040. Bei den Hybrid-Handys bietet sich das Emporia Tochsmart, als gute Mischung aus leichter Bedienbarkeit und umfangreicher Funktionen an. Und in der Kategorie Smartphone überzeugt vor allem das Doro 8050, nicht zuletzt weil es Menschen mit Handicap gut unterstützt.

 

Mehr Informationen