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Wichtiger Schutzfilter im Auto leidet unter Biosprit E10

auto tanken
01. Juli 2021

Seit Mitte Dezember 2010 können Autofahrer ihre benzinbetriebenen Fahrzeuge mit E10-Kraftstoff betanken. Dabei steht „E“ für Ethanol und die Zahl „10“ für zehn Prozent. Davor lag der Bioethanol-Anteil im Benzin bei lediglich bis zu fünf Prozent.

Eigentlich soll der Biosprit zum Klimaschutz beitragen und den Verbrauch fossiler Energie und CO2–Emissionen reduzieren. Steuerlich begünstigt und auf die zu erfüllende Biokraftstoffquote wird er hierzulange aber nur angerechnet, wenn der Ökosprit im Vergleich zu fossilen Kraftstoffen mindestens 35 Prozent an Treibhausgasen einspart. Doch ob sich die Treibhausemissionen zugunsten des Weltklimas tatsächlich verringern, ist seit Jahren umstritten. Ebenso die Frage, ob das Gemisch für die Fahrzeuge nicht doch schädlicher ist, als es die Politik bei dessen Einführung kommunizierte.

 

Aktivkohlefilter leiden unter E10

Doch nun zeigt eine Studie des Fraunhofer-Instituts für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik in Zusammenarbeit mit der Universität Siegen das der Biosprit E10 langfristig den Aktivkohlefilter im Auto angreift und dadurch den Austritt krebserregender Dämpfe begünstigt. Damit wirkt sich der Biosprit auf die unmittelbare Umgebung eher negativ aus. Zudem besteht das Risiko, dass durch den Ökosprit mehr Emissionen verursacht werden, als bislang angenommen wurden.

Die Forscher untersuchten in einem auf vier Jahre angelegten Langzeittest die Auswirkungen des Ökosprits auf die Filtersysteme. Zuvor hatten bereits Untersuchungen des TÜV Nord und des schwedischen TÜV bereits darauf hingewiesen, dass es nach langfristigem Einsatz der sogenannten Kraftstoffdampf-Rückhaltesysteme (KDRS) mit E10-Kraftstoffen vermehrt zu Ausfällen kommen kann.

Die Ergebnisse bestätigen nun, dass bei den KDRS die Aktivkohlefilter mit Biosprit betankten Fahrzeugen dauerhaft nicht langzeittauglich sind. So nehmen die Filterkapazitäten nicht nur mit zunehmender Lebensdauer eines Autos sondern auch mit einer zunehmenden höheren Laufleistung ab.

 

Motoren werden von E10 nicht beeinträchtigt

Viele Autofahrer vermuten zudem, dass Ökosprit den Motoren schaden könne. Doch Fahrzeuge, für die E10 seitens der Hersteller als Kraftstoff freigegeben ist, müssen laut ADAC keine Schäden erwarten.

 

Fazit

Da E10 langfristig die KDRS in den Fahrzeugen angreift empfehlen die Forscher regelmäßige Kontrollen der Aktivkohlefilter bei anstehenden TÜR-Inspektionen. Werden Mängel, folglich erhöhte Emissionen diagnostiziert, müsste der Filter zu Lasten des Fahrzeughalters ausgetauscht werden. Damit dürften sich E10-Skeptiker in ihrer Haltung bestätigt fühlen.