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Lebensqualität - Besser leben mit Diabetes

11. Mai 2016

diabetes blutzucker messen blutzuckermessungNahezu acht Millionen Menschen leben in Deutschland mit Diabetes. Doch mit der richtigen Lebensführung und regelmäßiger Kontrolle der Blutzuckerwerte können Diabetiker ein fast normales Leben führen.

Unter Forschern herrscht noch keine Einigkeit über die Ursachen der Zuckerkrankheit. Aber als sicher gilt, dass der Lebensstil als Verursacher des Typ-2-Diabetes eine Hauptrolle spielt. So wird der Ausbruch der Erkrankung durch Übergewicht, falsche Ernährung und Bewegungsmangel begünstigt. Alle drei Faktoren tragen dazu bei, dass der Zuckerstoffwechsel im Körper aus dem Gleichgewicht gerät.

Zucker ist der Hauptenergielieferant des Körpers. Für die Aufnahme des Zuckers in die Zellen benötigt der Körper das Hormon Insulin. Während der Blutzuckerspiegel bei gesunden Menschen vom Körper selbständig kontrolliert und reguliert wird, indem beispielsweise nach dem Essen, wenn der Blutzuckerspiegel hoch ist, Insulin aus der Bauchspeicheldrüse ins Blut ausgeschüttet wird und so auf die Zellen einwirkt, funktioniert dieser Prozess bei Diabetikern nicht mehr richtig.

 

Alltag mit Diabetes

Prinzipiell kann ein Diabetiker genau so leben wie ein Mensch ohne Zuckerkrankheit. Doch gibt es Einschränkungen und Unterschiede, die das Leben mehr oder weniger erschweren können. Am besten kann man mit der Krankheit umgehen, wenn man darüber mehr weiß und sich mit der Thematik auseinandersetzt.

Das Wissen, was den Blutzuckerspiegel ansteigen oder fallen lässt und wie diese Schwankungen vermieden werden können, ist lebenswichtig. Ebenso, häufige Kontrollen der Blutzuckerwerte, eine gezielte und gesunde Nahrungsaufnahme als auch Sport und Bewegung können dabei helfen länger gesund zu bleiben und sich besser zu fühlen.

 

Gesunde Ernährung

Menschen mit Diabetes müssen mehr auf ihre Ernährung achten als Menschen ohne Diabetes. Grundsätzlich gelten für sie aber die gleichen Ernährungsregeln wie für alle anderen auch: Ausgewogenheit, mäßige Kalorienzufuhr, wenig Fett, ausreichend Vitamine, Mineralien und Ballaststoffe.

Gesunde Ernährung ist ausgewogen, wenn sie reich an Ballaststoffen und arm an Fett ist. Genügend Vitamine und Mineralstoffe sollte sie enthalten, jedoch nur so viele Kalorien haben wie der Körper tatsächlich benötigt. Zudem sollte gesunde Ernährung abwechslungsreich sein, gut schmecken und dabei helfen, sein Körpergewicht zu optimieren und die Blutzuckerwerte normalisieren.

Bei einer Insulinbehandlung muss auf die Menge der Kohlenhydrate besonders geachtet werden. Neben Fetten und Eiweißen sind Kohlenhydrate die wichtigsten Nährstoffe und gehören deshalb auch auf jeden Speiseplan. Je nach Lebensmittel werden sie vom Körper unterschiedlich schnell aufgenommen und erhöhen deshalb ungleich die Blutzuckerwerte. Während Ballaststoffe in Gemüse, Vollkornprodukten, Kartoffeln und Hülsenfrüchten im Laufe der Verdauung erst in ihre einzelnen Zuckermoleküle zerlegt werden müssen, gelangen Kohlenhydrate aus Süßigkeiten und Weißmehlprodukten nach dem Essen sehr schnell ins Blut.

Bestandteil einer jeden gesunden Ernährung bilden Obst und Gemüse und das am besten in frischer Form. Da Gemüse wenig Zucker, dafür aber viele Ballaststoffe enthält, sollte es in den täglichen Speiseplan integriert werden. Obst ist zwar auch gesund, allerdings enthalten manche Früchte wie beispielsweise Weintrauben und Ananas sehr viel Fruchtzucker, was den Blutzuckerspiegel rasch ansteigen lässt.

Derjenige, der sich eiweißreich ernährt, kommt mit weniger Kalorien aus. Eiweiß sättigt nicht nur auf angenehme Weise, sondern hält auch lange vor und unterstützt darüber hinaus auch den Muskelaufbau. Eiweißreiche Nahrungsmittel sind zum Beispiel Fleisch, Fisch, Hülsenfrüchte, Milchprodukte, Soja und Hühnereier.

Daneben sollte man pro Tag etwa ein bis zwei Liter Flüssigkeit zu sich nehmen. Mag man nicht nur reines Wasser trinken, so kann man auf kalorienarme Getränke ausweichen. Diabetiker sollten zudem wenig Alkohol trinken, denn Alkohol kann bei Diabetikern, die Diabetesmedikamente einnehmen, den Blutzuckerspiegel senken.

 

Körperliche Bewegung

Tägliche Bewegung, wie Spazierengehen kann den Stoffwechsel ankurbeln und den Zucker im Blut „verbrennen“. Außerdem kann er dazu beitragen, eine erhöhte Insulinresistenz zu vermeiden.

Zusätzlich zu einer Senkung des Blutzuckerspiegels kann Bewegung dazu beitragen

  • besser zu schlafen
  • Stress zu reduzieren
  • Vitalität zu steigern
  • Gewicht zu reduzieren und zu halten
  • Muskeln aufzubauen und Kraft zu erhöhen
  • und das Risiko, brüchige Knochen zu entwickeln, zu reduzieren

 

Generell gilt: Sind Muskeln aktiv, nehmen sie mehr Blutzucker auf. Obendrein lässt Bewegung überflüssige Pfunde schmelzen und dies wiederum beeinflusst den Blutzuckerspiegel positiv.

Für den Diabetiker Typ 2 sind vor allem dynamische Sportarten empfehlenswert wie Laufen, Skilanglauf, Walken, Nordic-Walken, Wandern, Schwimmen, sowie Golfen oder Tanzen. Dabei ist es nicht von Nöten, Hochleistungssport zu betreiben. Entspanntes Radfahren oder zügiges Spazierengehen verbessern die Insulinwirkung bereits. Wichtig ist vor allem die regelmäßige Bewegung.

Der Diabetiker Typ 1 muss seine sportlichen Aktivitäten genau planen, da beim Sport zusätzlich Glukose verbraucht wird. Unbedingt vermieden werden müssen Unterzuckerungen. Vor dem Sport sollte die Insulindosis verringert werden. Dabei kann die Aufnahme von schnell wirkenden Kohlehydraten hilfreich sein.

 

Den Blutzucker im Visier

Wichtig ist vor allem eine Umstellung der Lebensweise hin zu bewusstem und gesundem Ess- und Trinkverhalten und zu mehr körperlicher Bewegung. Oftmals reichen diese Maßnahmen bereits aus, um die Blutzuckerwerte zu normalisieren.

Zugleich ist die Kontrolle der Blutzuckerwerte wichtig. Denn nur wer regelmäßig seinen Blutzucker misst, weiß, ob seine Werte zum Beispiel nach dem Essen oder vor dem Schlafengehen stimmen oder wie sein Körper auf Süßes oder einen Spaziergang reagiert.

Durch gezielte Messungen eine Stunde vor und anderthalb bis zwei Stunden nach dem Essen bekommen Diabetiker ein gutes Gefühl für ihren Körper. Anhand der veränderten Messwerte können Diabetiker besser nachvollziehen, welchen Einfluss die Ernährung auf den Blutzucker hat und wie eine ausgewogene gesunde Ernährung und körperliche Bewegung diesen senken kann.