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Gelegenheit macht Diebe

01. Nov. 2011

Mit Beginn der dunklen Jahreszeit wird die Zahl der Wohnungseinbrüche wieder deutlich zunehmen. Ab Oktober haben Einbrecher wieder Saison und in den Monaten November und Dezember haben Kriminelle erfahrungsgemäß Hochkonjunktur.

Die Ei    Die Einbruchs-Brennpunkte sind den Ermittlern zwar nicht bekannt, allerdings kennen sie die Vorgehensweise der Gauner ganz genau: Meist sind sie zu mehreren in einem sog. Arbeitsfahrzeug mit Kurzzeitkennzeichen unterwegs. In aller Regel ist das Fahrzeug auf den Namen eines Scheinhalters, meist mit einem gefälschten Ausweis, zugelassen. Am Tatort ist dann Arbeitsteilung angesagt. Einer steigt in die Wohnung ein, ein oder zwei stehen Schmiere, während der Fahrzeugführer den Wagen möglichst unauffällig in Bewegung hält.

            Wohnungseinbrecher mögen kriminelle Energie haben, Geduld ist ihnen jedoch ziemlich fremd. Schaffen Sie es nicht binnen zwei oder drei Minuten in das Objekt ihrer Begierde zu gelangen, geben sie schnell auf und ziehen ein paar Häuser weiter, um dort erneut ihr Glück zu suchen, was ihnen dann meist auch gelingt. Bei neun von zehn Einbrüchen steigen sie durch Balkon- und Terrassentüren ein, um an das Geld, den Schmuck oder sonstige Wertsachen ihrer Opfer zu kommen.

            Experten geben daher den Tipp, bei längerer Abwesenheit, wie Urlaub, Reha- oder Kuraufenthalt, dafür Sorge zu tragen, dass das Heim nicht unbewohnt aussieht. So sollten abends die Rollläden herunter- und morgens heraufgezogen werden. Der Briefkasten sollte regelmäßig geleert werden und es kann auch nicht schaden, wenn der Nachbar die Blumen auf dem Balkon oder im Vorgarten gießt oder mal in den Abendstunden in dem ein oder anderen Raum für ein paar Stunden das Licht einschaltet.

            Ist man daheim und verlässt die Wohnung, sollte man stets die Fenster schließen und die Haustür abschließen. Selbst dann, wenn man auch nur mal eben mit dem Hund Gassi oder zum Laden an die nächste Ecke geht, um noch eine Kleinigkeit zu besorgen.

            Was aber ist, wenn man in einer Erdgeschosswohnung wohnt und bei gekipptem Fenster schläft? Da Einbrecher bei einem auf gekippt gestellten Fenstern sehr leichtes Spiel haben, da diese Fenster geräuschlos und einfach zu entriegeln sind, kann hier ein Fenstersicherungssystem Abhilfe schaffen und man kann trotz gekipptem Fenster ruhig schlafen.

            Daneben empfehlen sich sicherheitsgeprüfte Türen und Fenster der Widerstandsklasse 2. Denn diese lassen sich kaum in wenigen Minuten mit Schraubendreher, Zangen oder Holzkeile aufbrechen. Wichtig ist jedoch, dass man den Einbau oder auch die Nachrüstung der Türen und Fenster einem Experten überlässt.

            Zur nachträglichen Absicherung von Haustüren bieten sich sowohl das Querriegelschloss als auch das Stangenschloss (beides VdS-geprüft) an und bei den Fenstern können zum Beispiel die Standardfenstergriffe gegen verschließbare Sicherheitsgriffe ausgetauscht werden.

            Mieter sollten aber auf jeden Fall vor einer Nachrüstung mit ihrem Vermieter sprechen. Zwar kann der Vermieter einem nicht verbieten, seine Wohnung sicherheitstechnisch aufzurüsten. Allerdings kann er verlangen, dass die zusätzlichen Schutzvorkehrungen vor dem Auszug wieder entfernt werden.

            Wenn der Täter erst einmal in der Wohnung ist, gibt es nur noch eine Möglichkeit, sein Hab und Gut zu schützen. Hier kann dann nur noch ein Tresor helfen. Doch sollte man hierbei nicht die günstigste Variante wählen, denn diese halten dem Einbrecher und seinem Werkzeug in aller Regel nur ein paar Minuten stand. Doch auch der teuerste Tresor nützt wenig, wenn er nicht vernünftig angebracht wurde.

            Um nicht Gefahr zu laufen, dass die Diebe den ganzen Tresor mitnehmen, sollte man den Einbau unbedingt einem Fachmann überlassen. Experten raten daneben auch zu einem Sicherheitsschrank mit Zahlenschloss, zumal man nie ganz sicher sein kann, dass die Einbrecher den Schlüssel nicht doch noch finden. Außerdem sollte der Tresor nicht da stehen, wo er sofort gesehen wird. Auch sollte er auf keinen Fall im Kleiderschrank eingebaut werden. Und ein Tresor sollte immer die letzte Alternative sein. Zunächst sollte man darüber nachdenken, ob man seine Wertsachen nicht besser außerhalb des Hauses aufbewahrt. Hier bietet sich beispielsweise ein Bankschließfach an. Denn wo nichts ist, kann man auch nichts stehlen.

            Da sich die Einbrecher nur wenige Minuten im Haushalt aufhalten, um möglichst nicht entdeckt zu werden, gehen sie ganz gezielt auf Beutejagd. Zunächst sehen sie im Badezimmer nach, wo die Dame des Hauses gerne ihre Ohrringe ablegt, dann folgt schon das Schlafzimmer. Hier wird der Kleiderschrank nach der Schmuckschatulle durchwühlt. Sollte der Dieb hier fündig werden, setzt er sich auf die Bettkante und sortiert den wertvollen Schmuck aus.

            Zu guter Letzt macht er dann noch einen kurzen Abstecher in die Küche, wo er sich das Haushaltsgeld aus der Kaffeetasse nimmt um sich dann auch schon wieder aus dem Staub zu machen.

            Wer dennoch bei einer Rückkehr nach Hause Kriminelle in seiner Wohnung bemerkt, der sollte besonnen reagieren, sich am besten unauffällig zurückziehen und aus sicherer Entfernung die Polizei über 110 möglichst detailliert über seine Beobachtungen informieren. Keinesfalls sollte man sich den Tätern in den Weg stellen. Zwar legen sie meist ein ausgeprägtes Fluchtverhalten an den Tag, darauf ankommen lassen sollte man es jedoch besser nicht.