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Mückenstiche - Wenn es piekst und juckt

01. Juli 2014

mueckensticheOb beim Spaziergang, auf dem Balkon oder im Garten – ja nicht einmal in den eigenen vier Wänden ist man in der warmen Jahreszeit vor den Blutsaugern sicher. Mücken lauern fast überall und sind eine unvermeidbare Nebenerscheinung an schönen Sommertagen. Hat eine Mücke erst einmal zugestochen, kann der Juckreiz einen fast in den Wahnsinn treiben.

 

Warum stechen Mücken überhaupt?

Unter den Mücken stechen nur die Weibchen. Männchen hingegen ernähren sich von Nektar. Eine weibliche Mücke benötigt aber Blut, um die Entwicklung ihrer Eier zu fördern. Aus diesem Grund sind sie auch sehr gierig im Saugen von Blut, es ist sozusagen ein Trieb zur Lebenserhaltung.

Fatalerweise bemerken wir den Mückenstich nicht. Dies liegt daran, dass eine Mücke keinen Stachel hat, sondern einen Rüssel, mit dem sie unser Blut aufsaugt. Mit dem zur Verfügung stehenden Rüssel, der auf der Oberfläche feine Zacken aufweist, kann die Mücke unsere Haut sozusagen durch winzig kleine Schnitte öffnen. Direkt nach dem Aufritzen der Haut spritzt die Mücke ihren Speichel in die Hautöffnung.

Einerseits löst der Speichel eine Art Betäubung aus. So bemerken wir den Stich erst, wenn die Mücke bereits zugeschlagen hat. Andererseits dient der Speichel der Mücke als Hilfsmittel das Blut flüssig zu halten. Ohnedem würde das Blut gerinnen und die Mücke könnte das Blut nicht mehr aufsaugen. Problematisch kann allerdings die Zusammensetzung des Speichels sein.

 

Unser Abwehrsystem schlägt Alarm

Besonders unangenehm sind die Stiche durch den eiweißhaltigen Speichel der kleinen Blutsauger, der die Blutgerinnung verhindert. Das Hormon Histamin aktiviert körpereigene Abwehrmechanismen, die als Nebeneffekt den unangenehmen Juckreiz auslösen. Im günstigsten Fall sorgt der Stich für kleine Schwellungen, die zum Kratzen verleiten. Aber auch größere Quaddeln sind keine Seltenheit. Und immer mehr Menschen weisen eine allergische Reaktion auf. Bei ihnen können die Reaktionen sogar bedrohliche Ausmaße annehmen.

 

Mückenstiche bekämpfen

Direkt nach einem Mückenstich sollte dieser desinfiziert werden. Die Gefahr einer möglichen Entzündung kann dadurch deutlich reduziert werden. Ganz wichtig ist: Auf keinen Fall kratzen, auch wenn der Juckreiz enorm ist. Denn durch das Aufkratzen von einem Stich könnten Bakterien leichter in unseren Körper eindringen und so möglicherweise Infektionen hervorrufen.

Bei auftretenden Schwellungen sollte die betroffene Hautstelle gekühlt werden. Ein kühlendes Gel gegen Insektenstiche oder Brandwunden beruhigt die juckende Schwellung. Ist ein solches nicht zur Hand, hilft auch ein Coolpack oder ein feuchtes Tuch, welches um die Schwellung gewickelt wird. Unterwegs hilft zur Not auch etwas Speichel.

Zur Behandlung von Mückenstichen gibt es zahlreiche Haushaltstipps. So soll es helfen, wenn man auf die Schwellung etwas Essig oder Zitrone aufträgt. Andere wiederum schwören auf eine aufgeschnittene Zwiebel oder einen Tropfen heißes Wachs.

Bei einigen Menschen hat ein Mückenstich überhaupt keine gesundheitlichen Folgen. Allergiker hingegen sind besonders geplagt. Sie müssen mit bis zu faustgroßen Schwellungen und starken Rötungen rechnen.

Wer aber zusätzlich unter Kreislaufbeschwerden, Erbrechen, Fieber oder Atemnot leidet, sollte durch seinen Arzt eine mögliche Allergie abklären lassen. Dieser kann die vorhandenen Antikörper im Blut nachmessen und so feststellen, ob eine mögliche Allergie vorliegt. In diesem Fall können nicht müde machende Antihistaminika oder auch Cortison zur Behandlung eingesetzt werden.

Sofern ein Mückenstich Atemnot verursacht, sollte auf jeden Fall ein Notarzt aufgesucht werden. Ebenso bei Mückenstichen, die am Hals, Mund oder Augen zu großen Schwellungen der Haut führen.

Aber auch Geduld kann helfen. Denn oftmals werden die anfangs heftigen Reaktionen mit jedem erneuten Stich schwächer. Manchmal verschwinden sie sogar für immer. Es tritt eine Art Hyposensibilisierung ein. Betroffene sollten sich jedoch nicht zu früh freuen. In der Regel hält diese Verbesserung nur in der laufenden Mückensaison und ist im nächsten Jahr wieder da.

 

Mückenstichen vorbeugen

Am unbestritten einfachsten ist es jedoch, dafür zu sorgen, möglichst erst gar nicht zum Opfer der kleinen Blutsauger zu werden. Die meisten Mückenarten sind nacht- und dämmerungsaktiv. Daher sollte man in dieser Zeit die Nähe von Gewässern möglich meiden und vor allem am Abend langärmlige Kleidung, die möglichst viel vom Körper bedeckt, tragen. Da Mücken besonders von greller und bunter Kleidung angelockt werden, sollte die Kleidung aus hellem, luftigem Stoff sein. Insekten vermeiden es, auf hellem Untergrund zu landen.

Wenn jemand häufig von Mücken heimgesucht wird, sollen angeblich sein spezieller Körpergeruch und die Zusammensetzung seines Blutes daran schuld sein. Tatsächlich aber nutzt die Mücke ein sehr komplexes Zusammenspiel aus Geruch, Wärme und Feuchtigkeit der Haut um die attraktives Ziel zu finden.

Daher solle man den Mücken den Appetit verderben, indem man abends kalt duscht und unbedeckte Hautstellen mit Insektenschutzmitteln einreibt. Die sogenannten Repellents verändern Körpergeruch, Temperatur und Feuchtigkeit der Haut, so dass Mücken, aber auch Bremsen, Zecken und Tsetse-Fliegen uns nicht mehr orten können.

Die Wirksamkeit von Insektenschutzmitteln mit den Wirkstoffen Icaridin und DEET sind inzwischen nachgewiesen. Beachten sollte man auf jeden Fall die Anwendungseinschränkungen der Packungsbeilage. Achtung: Diese Produkte sind für Kinder unter drei Jahren in der Regel nicht geeignet. Entsprechende Warnhinweise sollten hier unbedingt beachtet werden.

Daneben können aber auch pflanzliche Öle wie Kokosöl, Eukalyptusöl oder Zedernöl helfen. Allerdings wirken sie meist schwächer und kürzer. Ätherische Öle haben allerdings den Nachteil, dass sie bei vielen Menschen in hochdosierten Lotionen Allergien auslösen können, dies vor allem bei gleichzeitiger UV-Bestrahlung.

In den eigenen vier Wänden helfen Gaze oder Insekten- und Pollenschutzgitter an den Fenstern. In unseren Breitengraden eher gewöhnungsbedürftig, aber äußerst wirkungsvoll, ist es, das Bett nachts mit einem Moskitonetz zu schützen.

Ärzte, Apotheker und Verbraucherschützer warnen vor der Verwendung von Anti-Mücken-Raumsprays und Elektroverdampfern in geschlossenen Räumen. Zumindest umstritten ist die Wirksamkeit von anderen Produkten wie Teelichtern, Gartenfackeln oder Armbändern zur Abwehr der blutsaugenden Insekten.