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Rückruf von verunreinigten Blutdrucksenkern

01. Aug. 2018

laborIn der EU werden zahlreiche mit dem Stoff NDMA verunreinigte Chargen des Wirkstoffs Valsartan, welcher in blutdrucksenkenden Mitteln zum Einsatz kommt, zurückgerufen. Betroffen sind Produkte des chinesischen Herstellers Zhejiang Huahai Pharmaceutical. Dabei handelt es sich um verschiedene Mittel, die entweder nur Valsartan enthalten oder um Kombinationspräparte mit mehr als einem Wirkstoff. Bei der Rückrufaktion geht es um Medikamente in unterschiedlichen Dosierungen und Packungsgrößen von rund 20 Herstellern.

In Deutschland sind circa 20 bis 30 Millionen Menschen von Bluthochdruck betroffen. Zu den lebensgefährlichen Folgeerscheinungen zählen auch Herzinfarkt und Schlaganfall.

 

Was bedeutet das für Patienten?

Wie das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) in Bonn berichtet, sollten Patienten die ein Medikament mit der Wirkstoff Valsartan einnehmen, die Charge der Arznei prüfen. Betroffene sollten mit ihrem Arzt oder Apotheker Rücksprache halten, um zu erfahren, welche Medikamente von dem Rückruf betroffen sind. Möglicherweise können sie auf ein anderes unbedenkliches Arzneimittel umgestellt werden.

Jedoch wird dafür ein neues ärztliches Rezept benötigt. Da Apotheker eine angebrochene Packung nicht einfach gegen eine neue austauschen dürfen, ist ein schlichter Umtausch nicht möglich. Unter Umständen wird eine erneute Zuzahlung für nicht befreite Versicherte fällig. Allerdings haben einzelne Krankenkassen signalisiert, diese zu erstatten. Von daher sollten betroffene Patienten mit ihrer Kasse Rücksprache halten.

 

Medikamente nicht ohne Rücksprache absetzen!

Das BfArM warnt davor, ohne Rücksprache mit dem Arzt oder dem Apotheker das Medikament abzusetzen, weil das Gesundheitsrisiko eines solchen Absetzens um ein Vielfaches höherer ist als das mögliche Risiko durch eine Verunreinigung. Ein akutes Patientenrisiko bestehe nicht.

 

Was ist NDMA?

Bei NDMA handelt es sich um ein N-Nitrosodimethylamin. In Deutschland ist es besser bekannt als Dimethylnitrosamin (DMA). Dieser Stoff kommt auch in alltäglichen Lebensmitteln vor, beispielsweise in gepökeltem Fleisch. Darüber hinaus enthalten manche alkoholische Getränke ebenfalls diesen Wirkstoff. Weiterhin ist er auch im Zigarettenrauch enthalten.

Bislang wurde die krebserregende Substanz nur bei Nagetieren in Laborversuchen nachgewiesen. Ob es für Menschen ein Risiko darstellt, ist noch nicht bekannt. Daher ist diese Rückrufaktion eine reine Vorsichtsmaßnahme.