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Weihnachtsrituale geben einem demenzkranken Angehörigen Sicherheit

11. Dez. 2019

weihnachtsdekorationFür viele Angehörige von Menschen mit Demenz stellt Weihnachten eine besondere Herausforderung dar. Denn Weihnachten ist ein Fest der Sinne. Doch zu viele Sinneseindrücke können Demenzkranke schnell überfordern. Damit die Weihnachtszeit nicht zur Nervenprobe der Angehörigen führt, sollte das Fest möglichst reizarm gestaltet und Hektik generell vermieden werden.

Wenige und einfache Dinge sind oft genug. Daher sollte man sich nicht zu viel vornehmen und die Feiertage eher ruhig gestalten. Auch sollte man auf große Familienzusammenkünfte verzichten und eher im kleinen Rahmen feiern. Denn lange Besuche und damit verbundene viele Fragen überfordern die meisten Kranken.

Viele Familien haben Weihnachtsrituale. So treffen sich an den Tagen stets bestimmte Familienangehörige, singen gemeinsam altvertraute Weihnachtslieder, genießen die leckeren Plätzchen und gewohnte Speisen oder besuchen gemeinsam den Gottesdienst. Die Beibehaltung dieser gewohnten Rituale und sinnlichen Eindrücke können Demenzkranke an den Feiertagen guttun, indem sie bei den Betroffenen zu schönen Erinnerungen verhelfen, als auch ein Gefühl von Sicherheit vermitteln.

Passende Weihnachtsgeschenke sind eher nützliche Sachen, die ihre unmittelbare Wirkung entfalten, wie ein schöner Schal, eine wohltuende Kuscheldecke, ein Massageball oder Dinge, die die Sinne oder alte Erinnerungen ansprechen, wie eine CD mit Schlagern oder Liedern von früher oder ein Lieblingsparfüm.

Falls es möglich ist, sollte man den Betroffenen in die anstehenden Vorbereitungen mit einbeziehen. Möglichkeiten bieten beispielsweise das gemeinsame Plätzchenbacken oder die Zubereitung des Weihnachtsessens, dem schmücken des Tannenbaumes oder dem Tisch eindecken. Damit die Geduld auf beiden Seiten nicht überstrapaziert wird sollte man aber auf besonders aufwendige Plätzchen oder komplizierte Gerichte verzichten.

Und sollte der Demenzkranke weglaufen wollen oder mürrisch gegenüber Angehörigen werden, sollte bedacht werden, das dies Anzeichen von Überforderung sind. Was oft hilft, wenn Demenzpatienten Unruhe überkommt, ist es eines der vielen alten Weihnachtslieder anzustimmen. Oder lassen Sie sich erzählen, welche Erinnerungen Ihr Familienmitglied mit dem Weihnachtsfest verbindet. So lässt sich die Harmonie meist schnell wieder herstellen.

Bleiben Sie nach Möglichkeit ruhig und gelassen, auch wenn Sie selbst unter Weihnachtsstress und der allgemeinen Hektik der Adventszeit stehen. Denn eine gereizte Stimmung und dadurch hervorgerufenes auffälliges und provokatives Verhalten des Demenzkranken kann das Fass schnell zum Überlaufen bringen, während sich eine positive Stimmung auch positiv auswirkt.

Vermeiden Sie Stress, verfallen nicht selbst in Hektik oder werden gar ungeduldig. Lassen Sie sich vielmehr von den anderen Familienmitgliedern bei der Erledigung der vielfältigen Vorbereitungen helfen. Vielleicht kann sich ja auch ein Familienmitglied allein um die demenzkranke Person kümmern, während Sie das Fest vorbereiten. Zudem sollte auch im Vorfeld darüber gesprochen werden, ob alle eingeladenen Familienmitglieder dazu bereit sind, sich auf eventuelle Störungen einzulassen.

Überdenken Sie diese Dinge gründlich und wenn Sie der Meinung sind, dass die Chancen für ein harmonisches Fest bei Ihnen daheim gut stehen bietet das Weihnachtsfest als traditionelles Fest der Liebe viele Möglichkeiten für eine wohltuende gemeinsame Zeit, die bei den Betroffenen schöne Erinnerungen wecken und ein Gefühl von Geborgenheit vermitteln.

 

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