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Bewährte Tradition - Alte Hausmittel gegen Erkältungen

11. Jan. 2020

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Schon bei leichten Wehwehchen greifen viele zur Tablettenschachtel. Dabei helfen oft auch einfach Hausmittel, die in vielen Familien, von Generation zu Generation, weitergegeben werden. Viele traditionelle Hausmittel helfen erstaunlich gut und ihre Wirkung ist inzwischen von der Wissenschaft bestätigt worden. Ausprobieren kann sich daher folglich lohnen.

 

Grippe, Grippaler Infekt und Erkältungen

Eine Erkältung ist eine Viren-Infektion, die die oberen Atemwege betrifft. Sie ist in der Regel harmlos und verschwindet von selbst wieder. Sie wird auch grippaler Infekt genannt. Ein grippaler Infekt kündigt sich meist durch beginnendes Frösteln und ein leichtes Krankheitsgefühl an. Sie beginnt meist schleichend mit einem leichten Kratzen im Hals und einer laufenden Nase. Im weiteren Verlauf treten Halsschmerzen, Husten, Schnupfen, Kopf- und Gliederschmerzen, manchmal auch leichtes Fieber auf. Je nach Erreger können sich bei einer Erkältung Dauer und Verlauf unterscheiden.

Etwa 200 verschiedene Virusarten können eine Erkältung auslösen. Während Erwachsene ein oder zwei Infekte im Jahr haben, kann bei Kindern eine Erkältung pro Monat durchaus normal sein. Der Grund der häufigeren Erkrankung ist, dass sich das Immunsystem von Kindern noch im Aufbau befindet und während dieser Zeit müssen erst einmal Abwehrkräfte gegen die unterschiedlichen Erreger gebildet werden.

Während ein grippaler Infekt zum Glück nicht gefährlich ist, sieht es bei einer richtigen Grippe hingegen anders aus. Sie wird durch das Influenzavirus verursacht und kann einen schweren Verlauf nehmen. Sie ist hochansteckend und wird auch als echte Grippe bezeichnet. Unter Umständen kann sie schwerwiegende, lebensbedrohliche Folgeerkrankungen, wie Lungenentzündung oder eine Entzündung des Herzmuskels nach sich ziehen. Besonders gefährdet sind ältere Menschen und chronisch Kranke.

 

Viel trinken!

Um die gereizten Schleimhäute zu beruhigen, ist Trinken das wichtigste Hausmittel. Mindestens zwei Liter täglich sollten es daher schon sein. Am besten eignen sich Wasser oder Kräutertees. Heiße Getränke fördern die Durchblutung und wärmen den Körper. Durch eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr wird der Flüssigkeitsverlust durch Schwitzen wieder ausgeglichen, die Schleimhäute in den Atemwegen werden befeuchtet und festsitzendes Sekret kann verflüssigt werden.

 

Bestimmte Kräuter wirken wohltuend.

  • Erkältung mit trockenem Husten (Reizhusten)
    Spitzwegerich, Eibisch, Malve, Königskerze

  • Erkältung mit Schleimhusten
    Süßholz, Schlüsselblume (Primel), Thymian

  • Erkältung mit Schnupfen
    Kamille, Pfefferminze, Lindenblüten, Holunderblüten

  • Hals- und Rachenentzündung
    Spitzwegerich, Eibisch, Malve

  • Husten und Halsentzündung
    Ingwer

 

Nasendusche mit Salzwasser

Plagt der Schnupfen, eignet sich eine 0,9 prozentige Kochsalzlösung. Das Salzwasser wirkt desinfizierend und Bakterien und Viren werden aus der Nase ausgespült.

 

Dampfinhalation

Entspannend und schleimlösend sind Dampfinhalationen. Heißen Wasserdampf zu inhalieren ist gut für die Schleimhäute, da diese hierdurch befeuchtet werden. Als Zusätze bieten sich Salbei, Kamille, Eukalyptus und Thymian an. Sie wirken nicht nur entkrampfend sondern sogar keimtötend.

 

Erkältungsbad

Auch ein warmes Vollbad wirkt unterstützend auf die Abwehrkräfte. Durch die aufsteigenden Dämpfe werden die Atemwege befeuchtet und die Wärme wirkt auf die Bronchien entspannend. Aber auch Gliederschmerzen können nachlassen. Bei Wassertemperaturen von um die 38 Grad Celsius darf man bis zu zwanzig Minuten entspannen. Aber Vorsicht: Auf keinen Fall bei Fieber!

 

Gurgeln bei Halsschmerzen

Mit Salzwasser zu gurgeln ist ein traditionelles Hausmittel bei Halsschmerzen und leichten Erkältungen. Das Salzwasser wirkt desinfizierend und lässt die Schleimhäute abschwellen. Hierzu wird ein Teelöffel Salz in einen Viertelliter warmes Wasser gerührt und damit gegurgelt. Je nach Bedarf, etwa vier- bis sechsmal täglich.

Wer Salz nicht mag kann Salbei verwenden. Hierzu werden circa 40 Gramm Salbeiblätter mit 150 ml heißen, aber nicht mehr kochendem Wasser übergossen. Den Sud lässt man rund eine viertel Stunde ziehen, bevor man dann die Blätter abseiht. Entweder kann man damit gurgeln oder täglich zwei bis drei Tassen trinken. Salbeitee ist auch als Teebeutel erhältlich.

 

Wickel und Umschläge

Ob warm oder kalt – Wickel sind nützliche Hausmittel bei Erkältungskrankheiten.

  • Warmer Brustwickel bei Husten und Bronchitis
    Da sich der Körper durch einen warmen Brustwickel zusätzlich aufheizt, darf er keinesfalls bei Fieber angewendet werden. Leinentuch in warmes – nicht heißes! – Wasser tauchen, auswringen und von Achselhöhlen bis Rippenbogen um den Oberkörper legen. Darüber erst ein größeres Leinentuch und danach ein warmes Wolltuch legen. Den Wickel trägt man solange er warm ist (circa 30 Minuten).

  • Zitronenwickel bei Husten
    Die in ein Baumwolltuch eingeschlagen Zitronen werden, damit der Zitronensaft austritt, leicht gepresst. Mit dem Tuch werden Brust und Rücken eingewickelt. Darüber legt man ein Frotteetuch und eine warme Wolldecke. Sofern die Haut auf den Zitronensaft gereizt wirkt, muss der Wickel abgenommen werden. Ansonsten beträgt die Anwendungsdauer circa 10 Minuten und kann bei Bedarf dreimal täglich angewandt werden.

  • Quarkwickel bei Halsweh
    Ein Baumwolltuch wird mit zimmerwarmen Quark etwa einen halben Zentimeter dick bestrichen und um den Hals gelegt. Darüber wickelt man ein trockenes Tuch und einen Wollschal. Der Quarkwickel sollte nicht länger als 15 Minuten auf dem Hals verbleiben, da sich die kühlende Wirkung ansonsten umkehrt.

  • Feuchtkalter Halswickel bei Mandelentzündung und Halsschmerzen
    Ein gefaltetes Leinentuch wird in kaltes Wasser getaucht, ausgewrungen und um den Hals gelegt. Der obere Rand sollte bis zum Unterkiefer und zu den Ohren reichen. Darüber wird zunächst ein trockenes Tuch gefolgt von einem Wollschal gewickelt. Nach circa 10 Minuten sollte man den Wickel entfernen und bei Bedarf nach einer Stunde wiederholen.

  • Zwiebelwickel bei Ohrenschmerzen und Mittelohrentzündung
    Eine gehackte rohe Zwiebel wird leicht erwärmt und in eine Baumwollsocke gefüllt. Die Socke wird dann auf das schmerzende Ohr gelegt und mit einem Tuch oder Schal befestigt. Den Wickel sollte man circa 20 Minuten wirken lassen und eventuell alle zwei Stunden wiederholen.

  • Kühle Wadenwickel bei Fieber (38,5 bis 39 Grad Celsius)
    Zwei gefaltete Leinentücher in lauwarmes Wasser, am besten mit etwas Essig (3 EL) tauchen und jedes direkt auf einen Unterschenkel wickeln. Darüber wickelt man jeweils ein trockenes Handtuch. Wenn sich die Wickel nicht mehr kalt anfühlen müssen sie ausgetauscht werden. Um eine Wirkung zu erzielen, bedarf es meist mehrere Wadenwickel.

 

Warme Hühnersuppe als Hausmittel gegen Erkältung

Das in selbstgemachter Hühnersuppe enthaltene Cystein (ein Eiweiß) wirkt entzündungshemmend und sorgt für ein Abschwellen der Schleimhäute. Neben Vitaminen und Mineralstoffen, die unser Immunsystem unterstützen ist Hühnerfleisch eine gute Quelle für Tryptophan. Dieser Eiweißbaustein (Aminosäure) benötigt unser Körper, um den Nervenbotenstoff Serotonin, bekannt als Wohlfühlhormon, herzustellen. Zudem liefert die beliebte Suppe die gesundheitsfördernden Vitamine A und E und ist nicht zuletzt ein wertvoller Flüssigkeitslieferant.

 

Rezept für eine einfache Hühnersuppe

  • 1 küchenfertiges Suppenhuhn
  • 1 bis 2 Bund Suppengemüse
  • Salz und Pfeffer
  • Nudeln nach Bedarf

Zubereitung: Das Suppenhuhn in einem Topf mit Wasser für ein bis zwei Stunden (je nach Größe des Suppenhuhns) köcheln lassen. Anschließend das Fleisch in mundgerechte Stücke lösen. Das Suppengemüse in die Brühe geben und für circa 30 Minuten köcheln lassen. Im Anschluss daran wird das Hühnerfleisch wieder zugefügt und für einige Minuten erwärmt. Zu guter Letzt wird die Suppe mit Salz und Pfeffer abgeschmeckt. – Fertig ist der Klassiker.

 

Zwiebel-Sirup

Da die Zwiebel verschiedene keim- und entzündungshemmende Wirkstoffe enthält, ist Zwiebel-Sirup ein gutes Hausmittel bei Halsschmerzen, Husten und bei Schnupfen. Neben seiner antibakteriellen Wirkung wirkt der Sirup auswurffördernd und schleimlösend.

 

Rezepte für Zwiebel-Sirup

1 Zwiebel schälen, in kleine Würfel schneiden und mit 1 Tasse Wasser aufkochen und anschließend abkühlen lassen. Danach 2 Esslöffel Honig hinzugeben und das Ganze für 30 Minuten ziehen lassen. Im Anschluss die Zwiebel abgießen. – Fertig ist der Sirup. Von diesem Sirup kann man dreimal täglich einen Esslöffel nehmen.

1 große oder 2 kleine Zwiebel klein schneiden und zusammen mit 2 Esslöffeln Honig oder Zucker in ein Schraubglas geben. Den Deckel gut verschließen, schütteln und für zwei Stunden ruhen lassen. In dieser Zeit bildet sich der Sirup. Von diesem können Erwachsene dreimal täglich zwei Teelöffel zu sich nehmen. Kinder hingegen sollten drei- bis sechsmal pro Tag einen halben Teelöffel einnehmen.

 

Ernährung bei Erkältungen

Achten Sie auf eine ausgewogene und abwechslungsreiche Ernährung. Hierzu gehören mindestens drei Portionen Gemüse und zwei Portionen Obst täglich.

Damit unser Immunsystem effizient arbeiten und Infekte gut bekämpfen kann benötigen wir Vitamine und Mineralstoffe. Neben dem Vitamin C als Radikalfänger spielen aber auch die Vitamine A, D und E sowie B-Vitamine eine Rolle. Gute Lieferanten sind Kartoffeln, Getreide, Paprika, Brokkoli, Karotten, Äpfel, Zitrusfrüchte, Beeren, Kiwis. Wichtig für die Abwehr ist aber auch das Spurenelement Zink. Viele Enzyme des Körpers benötigen Zink um richtig funktionieren zu können und oftmals wirken Vitamin C und Zink erst in Kombination miteinander. Man findet das Spurenelement etwa in Milch, Käse, Fisch und Haferflocken.

Ballaststoffe sorgen für eine gesunde Verdauung und beugen auch diversen Krankheiten vor. Sie sind wichtig, denn wenn es dem Darm nicht gut geht schwächelt auch das Immunsystem. Als Tagesbedarf werden 30 Gramm empfohlen. Die faserreichen Inhaltsstoffe findet man überwiegend in pflanzlichen Lebensmitteln wie Obst, Gemüse und Getreide: Brot, Reis, Nudeln, Hülsenfrüchte wie Bohnen und Kichererbsen, Kohlsorten, und Schwarzwurzeln.

Für eine gute Unterstützung der körpereigenen Abwehr sorgen entzündungshemmende und antivirale Sulfide. Sie hemmen das Wachstum von Krankheitserregern. Gute Lieferanten sind beispielsweise Knoblauch, Lauch, Schnittlauch, Schalotten und Zwiebeln.

Denselben Effekt haben Flavonoide. Hier hinter verbergen sich ungefähr 8.000 verschiedene Substanzen, die alle sekundäre Pflanzenstoffe sind und eine gemeine Grundstruktur aufweisen. Viele Flavonoide sind Farbstoffe, die Lebensmittel gelb, rot, blau oder violett färben. Man findet sie zum Beispiel in vielen Obstsorten wie Äpfeln, Birnen, Trauben, Pflaumen, Beeren und Kirschen, einigen Gemüsesorten wie Auberginen und Grünkohl, in Sojaprodukten, schwarzem und grünem Tee und in Rotwein. Flavonide sind Antioxidantien, sie gelten als zellschützend, lindern Entzündungen und stärken das Immunsystem.

 

Allgemeine Tipps

Um eine Erkältung möglichst schnell wieder loszuwerden und unangenehme Symptome zu lindern, gibt es zu guter Letzt noch einige Tipps:

  • Nötige Ruhe und Erholung gönnen
    Um Krankheitserreger zu bekämpfen benötigt der Körper viel Energie. Am besten ruht man sich auf dem Sofa oder im Bett aus. Auch wenn die Beschwerden langsam abklingen, sollte man sich auch noch die nächsten Tage schonen, um keinen Rückfall zu riskieren.

  • Angenehmes Raumklima schaffen
    Eine Zimmertemperatur von rund 20 Grad Celsius und regelmäßiges Lüften sind bei Erkältungen sinnvoll. Ist die Raumtemperatur zu trocken, kann die Luftfeuchtigkeit entweder durch einen Luftbefeuchter oder mithilfe von mit Wassern gefüllten Schalen über der Heizung erhöht werden.

  • Warme Hühnersuppe

  • Heißen Tee

 

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