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Die Osteoporose (von griechisch: ostoun – ‚Knochen‘ und poros – ‚Pore‘) ist eine häufige Alterserkrankung des Knochens und wird umgangssprachlich auch als Knochenschwund bezeichnet. Sie ist gekennzeichnet durch eine verminderte Knochendichte, hervorgerufen durch einen übermäßig raschen Abbau der Knochensubstanz und –struktur. Letztlich führt sie zu einer teilweise massiv gesteigerten Frakturgefährdung.

Im Laufe des Lebens ist die Knochendichte ständig Veränderungen ausgesetzt. Während die Knochenmasse beim wachsenden Menschen bis zum frühen Erwachsenenalter zunimmt, wird bereits um das dreißigste Lebensjahr herum ein Maximum erreicht. Mediziner bezeichnen dies als „peak bone mass“. Diese Maximalwerte liegen durchschnittlich bei Männern höher als bei Frauen. Im Laufe der weiteren Lebensjahre kommt es bei beiden Geschlechtern zu einem kontinuierlichen Rückgang der Knochenmasse.

Dem Rückgang an Knochenmasse liegt ein Missverhältnis zwischen Knochenaufbau durch Osteoblasten und Knochenabbau durch Osteoklasten zugrunde. Als Folge wird mehr Knochenmasse durch die Osteoklasten abgebaut, als durch die Osteoblasten neu gebildet werden kann. Die Knochenmasse des Betroffenen reduziert sich, welche letztlich zu einer Einschränkung und Veränderung des Knochengerüstes führt. Die Knochen werden instabil und porös. Häufige Krankheitsfolgen sind Knochenbrüche.

Zumeist wird die Osteoporose auch erst aufgrund eines Knochenbruches diagnostiziert. Bleibt Osteoporose unbehandelt, kann es zur Abnahme der Körpergröße, schmerzenden Knochen oder zur Entstehung eines sogenannten Rundrückens kommen.

Die Osteoporose ist die häufigste Knochenerkrankung im höheren Lebensalter. In der Regel manifestiert sie sich bei Frauen nach dem 45. und bei Männern ab dem 55. Lebensjahr. Dabei sind Frauen mehr als doppelt so häufig wie Männer betroffen. Man unterscheidet zwei Formen der Osteoporose.

Die am häufigsten vorkommende Erkrankung (95 %) ist die primäre Osteoporose. Sie lässt sich in postmenopausale Osteoporose und senile Osteoporose unterteilen. Während vom ersten Typ nur Frauen in den Wechseljahren betroffen sind, betrifft der zweite Typ beide Geschlechter. Sie ist eine Folge des normalen Alterungsprozesses nach dem 60. Lebensjahr. Sie wird auch Altersosteoporose genannt.

Von der zweiten Form der Erkrankung (5 %) der sekundären Osteoporose sind häufiger Männer betroffen. Diese Form tritt als Folge einer anderen Erkrankung auf. Auslöser dafür können sein:

  • Endokrine Ursachen
    Störungen im Hormonhaushalt mit Folgen für das Knochensystem

  • Metabolische Ursachen
    Störungen im Knochenstoffwechsel

  • Medikamentöse Ursachen
    Nebenwirkungen auf das Knochensystem

  • Onkologische Ursachen
    Tumorerkrankungen des Knochensystems

  • Immunologische Ursachen
    Störungen der Knochenhomöostase durch Immunreaktionen

  • Mechanische Ursachen
    Rückbildung der Knochenstabilität durch mangelnde Belastung

 

Daneben bestehen noch einige Sonderformen der sekundären Osteoporose.

Die Diagnose der Osteoporose umfasst in erster Linie die Ausschlussdiagnostik anderer den Knochenstoffwechsel betreffender Erkrankungen. Die Feststellung der Erkrankung erfolgt unter anderem über klinische Untersuchungen, Röntgenaufnahmen oder Knochendichtemessung (Osteodensitometrie).

Therapieformen sind mitunter spezielle Gymnastik-Übungen, um weiteren Knochenabbau zu vermeiden, Hormonbehandlung (Östrogene und Gestagene), Zufuhr von Calcium, Fluoride und Vitamin D bei Mangelzuständen, Ernährungsumstellung oder medikamentöse Behandlung. Daneben profitieren die Betroffenen von einer adäquaten Schmerzbehandlung sowie von physiotherapeutischen Maßnahmen. Hingegen muss eine operative Stabilisierung des Skelettsystems nur in seltenen Fällen durchgeführt werden.

Von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) wurde die Osteoporose auf die Liste der zehn wichtigsten Erkrankungen gesetzt.

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