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Das Wachkoma bezeichnet ein Krankheitsbild, welches durch schwerste Schädigungen des Gehirns hervorgerufen wird. Weitgehende Synonyme sind Apallisches Syndrom und Coma vigile. Beim Wachkoma kommt es zu einem funktionalen Ausfall des gesamten Großhirns oder wesentlicher Teile, während Funktionen von Zwischenhirn, Hirnstamm und Rückenmark erhalten bleiben.

Die Betroffenen wirken zwar wach, haben aller Wahrscheinlichkeit nach aber kein Bewusstsein und größtenteils nur extrem reduzierte Kommunikationsmöglichkeiten.

Am häufigsten wird das Wachkoma durch ein Schädel-Hirn-Trauma oder Sauerstoffmangel (Hypoxie) als Folge eines Kreislaufstillstandes hervorgerufen. Es gibt allerdings auch andere Krankheitsbilder, wie Schlaganfall, Meningitis, Gehirntumore oder neurodegenerative Erkrankungen, wie zum Beispiel Parkinson, die zu einem Wachkoma führen können. In den meisten Fällen ist das Wachkoma Folge einer akuten schweren Erkrankung.

Die Diagnose eines Wachkomas erfolgt in erster Linie durch klinische, also persönliche Untersuchung und Beobachtung des Patienten. Daneben wird unterstützend die apparative Diagnostik eingesetzt. Hierzu gehören die Kernspintomographie (MRT), Elektroenzephalogramm (EEG) und evozierte Potentiale (somatisch evozierte Potentiale (SEP)), möglicherweise auch akustisch evozierte Potentiale (AEP).

Die Behandlung orientiert sich an den Phasen der Neurologischen Frührehabilitation. In der Akutbehandlung (Phase A) werden, um die lebenswichtigen Funktionen zu sichern und eine optimale pflegerische Versorgung zu ermöglichen, zumeist ein Luftröhrenschnitt (Tracheostoma), eine Ernährungssonde durch die Bauchwand (PEG) und oft auch eine Urinableitung durch die Bauchwand (SPDK) angelegt. Die meisten Patienten sind in der Phase der Akutbehandlung komatös, müssen daher künstlich beatmet und ernährt werden. Um Lungenentzündungen zu vermeiden und eine Verbesserung der Schluckfunktion zu verbessern, sollten während dieser Phase bereits physiotherapeutische Angebote eingesetzt werden.

An der Phase A schließt sich sodann die Phase B an. Hier wird das Therapieangebot um Ergotherapie und Neuropsychologie erweitert. Verfolgtes Ziel ist die Verbesserung motorischer, geistiger und psychischer Funktionen. In dieser Phase, die zwischen einem Monat und einem Jahr dauern kann, entscheidet sich die Prognose des Patienten. Kommt es zu einer merklichen Verbesserung, so können weitere Phasen der Rehabilitation (Phasen C/D/E) angeschlossen werden. Bleibt der Patient jedoch bewusstlos, muss zur Phase F (dauerhafte „Aktivierende Behandlungspflege“) gewechselt werden.

Die Chance auf Erholung liegt bei weit unter 50 Prozent. Selbst bei Besserung des Zustandes bleibt die Mehrzahl der Patienten weiterhin auf fremde Hilfe angewiesen.

Grundsätzlich hat jeder Mensch das Recht eine solche Therapie abzulehnen und in einem solchen Fall sterben zu wollen. Da aber Betroffene in solchen Situationen nicht mehr in der Lage sind, ihren Willen zu äußern, sollten sie ihre Entscheidung am besten in einer Patientenverfügung festhalten.

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